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Moralische Werte, wie Ehrlichkeit, Vertrauenswürdigkeit, Gerechtigkeit und Anstand sind ursprünglich angeborene Werte, die Gott in den Herzen der Menschheit verankert hat; dann schickte Er Seine Gesandten mit einer Lebensweise, die im Einklang mit dieser angeborenen Veranlagung steht, um sie zu bestätigen. 





"So richte dein Antlitz in aufrichtiger Weise auf den Glauben; (dies entspricht) der natürlichen Veranlagung, mit der Allah die Menschen geschaffen hat. Es gibt keine Veränderung an Allahs Schöpfung. Das ist der beständige Glaube. Allein die meisten Menschen wissen es nicht." (Quran 30:30)





Ein Gläubiger hält an diesen moralischen Werten aufgrund seines Wesens fest, gestärkt durch den Glauben, der ihn veranlasst, dies zu tun, und weil die Religion, an die er glaubt, ihm dies befiehlt und ihm einen Lohn im Jenseits verspricht.  Säkularismus andererseits selbst in seiner weniger virulenten Form, die sich selbst darin gefällt, die Religion aus dem politischen Leben zu verbannen, sie zurückzuweisen und die angeborenen Werte als Grundlage für die Gesetzgebung zu wählen, untergräbt die beiden Fundamente für moralische Werte in den Herzen der Menschheit.  Was den Säkularismus in seiner extremen atheistischen Form betrifft, er zerstört diese beiden Fundamente vollständig und ersetzt sie durch menschliche Launen, entweder durch die Launen einiger weniger Führer in diktatorischen Systemen oder durch die Launen der Mehrheit in demokratischen Systemen. 





"Hast du den gesehen, der seine persönliche Neigung zu seinem Gott erhebt? Könntest du wohl sein Wächter sein?" (Quran 25:43)





Da sich Launen und Wünsche aufgrund ihrer Natur konstant verändern, sind auch die Werte und das Verhalten, das auf ihnen basiert, veränderlich.  Was heute als Verbrechen betrachtet wird, gesetzlich mit den schwersten Strafen bestraft und den, der es begeht, einiger bestimmter Rechte beraubt, die anderen garantiert werden, wird morgen gestattet, oder sogar als lobenswert angesehen, und derjenige, der dagegen ist, ist "politisch nicht korrekt".  Diese Verschiebung von einer Sichtweise zu ihrem Gegenteil als Resultat der Entfremdung der Gesellschaft von angeborenen religiösen Werten, ist ein häufiges Vorkommenis.  Egal wie unwissend eine traditionelle Gesellschaft auch sein mag, sie oder viele ihrer Mitglieder werden einige angeborene Werte beibehalten; doch je weiter eine Gesellschaft im Säkularismus vorangeschritten ist, desto weniger werden solche Individuen und desto begrenzter wird ihr Einfluss, bis sich die Gesellschaft kollektiv gegen diejenigen mit genau denselben angeborenen religiösen Werten auflehnt, die sie aufrechtzuerhalten pflegte. 





Es mag einen anderen Grund dafür geben, dass einige traditionellen Jahili[1] Kulturen angeborene religiöse Werte aufrecht erhalten, sie mögen ihre Wünsche ansprechen, oder sie repräsentieren ihr Erbe, und widersprechen nicht ihren Wünschen. 





"Und wenn sie zu Allah und Seinem Gesandten gerufen werden, damit er zwischen ihnen richte, siehe, dann wendet sich eine Gruppe von ihnen ab." (Quran 24:48-49)





Ihre Beziehung zur Wahrheit ist ähnlich Satans, wie der Prophet, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, ihn Abu Hurairah beschrieben hat, als er ihn anwies, Ajat Kursi[2]  vor de Schlafengehen zu rezitieren: "Er sprach die Wahrheit, obwohl er ein hartnäckiger Lügner ist."





Gegenwärtige westliche säkulare Gesellschaften sind die deutlichsten Beispiele für das verschiebende, sich widersprechende Wesen der Jahili Zivilisation.  Aus einem Winkel sehen sie die Kultur und die Werte, auf denen sie basiert, als relative, variables Phänomen.  Allerdings aus einem anderen Winkel charakterisieren sie einige Werte als menschliche Werte, betrachten ihre Verletzung als schockierend, und bestrafen die Übertreter schwer.  Die Quellen für dieses Problem sind zwei fundamentale Prinzipien, auf denen demokratische, säkulare Gesellschaften beruhen.  Das erste ist das Mehrheitsprinzip als Standard für richtig und falsch in Sprache und Verhalten, das zweite ist das Prinzip der individuellen Freiheit.  Diese beiden Prinzipien werden notwendigerweise mit einander im Konflikt stehen, wenn sie keinem anderen Prinzip unterstehen, das unter ihnen richten wird.  Säkularismus lehnt von seiner Art her schon Religion ab, und in seiner westlichen Form betrachtet man die Fitra (angeborenen Werte) nicht als Kriterium für das, was nützlich oder schädlich für die Menschheit ist.  Es gibt keine Alternative als diese beiden Prinzipien zum absoluten Standard dafür zu machen, welches Verhalten erlaubt und angemessen ist, und welches nicht.  Der Widerspruch und Konflikt zwischen diesen beiden Prinzipien zeigt sich deutlich in einigen der aktuellen heißen Themen dieser Gesellschaften.  Diejenigen, die sich für die Akzeptanz von Homosexualität und die Gewährung gleicher Rechte und Chancen für bekennende Homosexuelle in allen Bereichen des Lebens einsetzen, einschließlich Militärdienst, stützen ihre Argumente auf dem Prinzip der individuellen Rechte.  Sie meinen, niemand besäße das Recht, sich mit dem, was sie als ihre "sexuelle Orientierung" bezeichnen, zu beschäftigen.  Dasselbe Argument wird von den Unterstützern der Abtreibung gebracht.  Du hörst sie regelmäßig fassungslos sagen: "Wie kann es mir verboten sein, über meine Angelegenheiten und meinen Körper frei und selbst zu entscheiden?  Welches Recht hat die Justiz, sich in derartige persönliche Dinge einzumischen?"  Das einzige Argument ihrer Opponenten kann hervorbringen, dass dieses Verhalten Werten widerspricht, an denen der Großteil der Bevölkerung festhält.  Auch wenn die Grundlage für die Ablehnung der Abtreibung bei vielen Menschen moralisch oder religiös ist, können sie nicht aus sich heraus und dies offen sagen, und sie können auch keine religiösen oder moralischen Argumente vorbringen, denn die säkuläre Gesellschaft würde keines davon akzeptieren.  Wenn wir akzeptieren, dass es keine Grundlage für Werte gibt, außer die Meinung des Individuums oder der Mehrheit, und dass es daher möglich ist, alle Werte von einer Ära zur nächsten zu ändern, und von einer Gesellschaft zur nächsten, dann würde das bedeuten, dass es keine Verbindung zwischen Werten gibt und dem, was den Menschen in ihren materiellen und spirituellen Leben nutzt oder schadet, was hingegen bedeuten würde, dass alle Werte gleichermaßen gültig wären, und es spielt keine Rolle, welche Werte eine bestimmte Gesellschaft annimmt oder ablehnt.  Allerdings bedeutet dies, dass jegliches Verhalten, das von den sekulären Gesellschaften heute als abscheulich angesehen wird, wie sexueller Mißbrauch von Kindern und Vergewaltigung von Frauen, für die sie harte Strafen vorsehen, lediglich aufgrund der gegenwärtigen Neigung als widerlich angesehen wird, die sich morgen ändern kann, also könnten schwere Straftaten salonfähig werden, auf der Grundlage des Prinzips der individuellen Freiheit.  Der Grund, aus dem ein Säkularist verwirrt ist, wenn ihm bestimmte Fragen gestellt werden, ist, dass seine Abneigung gegen solche Verbrechen nicht wirklich auf diesen beiden Prinzipien beruht, die zu den einzigen akzeptierten Argumentationsgrundlagen in Gesellschaften geworden sind, die vom Säkularismus beherrscht werden; der wirkliche Grund dafür sind die Überreste seiner moralischen Gefühle, die er von seiner natürlichen Veranlagung her noch besitzt, mit der Gott ihn ausgestattet hat und auf denen er trotz seines Säkularismus noch verweilt.  Vielleicht würde sich seine Verwirrung noch vergrößern, wenn er gefragt würde, warum er diesen demokratischen Werten eine solche Vorrangstellung gegeben hat, bis er sie zu seinem Standard gemacht hat, an dem alle anderen Werte und Verhaltensweisen gemessen werden.  Wenn er sagt, seine Verehrung für sie basiere lediglich auf derzeitigen persönlichen Vorlieben und Neigungen, oder auf kulturellem Chauvinismus, dann wird er keine Antwort für seinen Gegner haben, der ihm aufgrund seiner widersprüchlichen persönlichen Vorlieben widerspricht, oder weil die Normen seiner Gesellschaft sich von der anderer unterscheiden.  Die fandenscheinige Grundlage von Werten in säkularen Gesellschaften befähigt sie, sich gegen alle Werte unzukehren, die einem gerade lieb und teuer sind.  Das ebnet ihnen auch den Weg für ihre Handlungsweisen, schwächere Völker zu besetzen und zu kolonialisieren.  Es gibt nichts, das sie davon abhält, dies zu tun, sobald einer von ihnen aufsteht und verkündet, dass daraus ein nationaler Nutzen zu gewinnen ist und ihm eine große Zahl seiner Mitbürger glauben.  Sein politischer Vorschlag wird zu einer offiziellen Politik, auf der Grundlage der mehrheitlichen Zustimmung.  Es ist allerdings, wie du sehen kannst, eine Zustimmung aus nichts als Gier.  Dies war die Rechtfertigung aller Übergriffe in der Geschichte gewesen.  Tatsächlich ist dies die Grundlage mit der ein jedes Tier ein anderes angreift.  Also sind persönliche Freiheit und das Mehrheitsprinzip nicht die fundamentalen Werte, auf denen die säkulare Kultur beruht.  Das ist so, weil Freiheit eine Wahl beinhaltet, doch sie ist nicht das Kriterium für die Wahl.  Ich meine, wenn irgendjemandem die Freiheit gegeben wird zu wählen, so benötigt er einen Standard, den er als Kriterium für seine Wahl benutzen kann.  Genauso ist nicht die Meinung der Mehrheit selbst der Standard; es ist bloß das Ergebnis vieler individueller Wahlen, die auf irgendeinem Standard beruhen.  Was bildet also die Grundlage für die Wahl eines freien Individuums und einer freien Gesellschaft in dem säkularen System?  Es sind ohne den leisesten Zweifel die Launen und Wünsche, die an die Stelle der wahren Gottheit getreten sind.





Eine der vielen gewöhnlichen Fragen, die während der Islamic Awareness Tour gestellt wurden, war: „Wenn Gott existiert, welche Gründe haben wir dann, zu glauben, dass Er einer ist?"  Diese Frage ist wichtig, denn sie richtet sich an ein grundlegendes Konzept in der islamischen Theologie, das Konzept von der Einheit Gottes.  Die Einheit Gottes, im arabischen Tauhid, ist ein zentrales Thema im Qur´an, und es ist die Botschaft aller Propheten.  Der Qur´an beschreibt das Wesen Gottes und Seine Einheit ausdrucksvoll im 112. Kapitel: „Sprich: "Er ist Allah, ein Einziger Allah, der Absolute (ewig Unabhängige, von Dem alles abhängt). Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden und Ihm ebenbürtig ist keiner."





Bevor ich anfange, diese Frage zu beantworten, ist es wichtig, hinzuzufügen, dass das Konzept von der Einheit im Islam nicht auf Gottes Einzigartigkeit und Einmaligkeit beschränkt ist.  Es gibt viele Aspekte in diesem Konzept, die beinhalten, wie Menschen Gott anbeten sollten, wie sie seine Herrschaft verstehen sollten und wie sie Gottes Namen und Eigenschaften verstehen sollten.  Es hört nicht hier auf, denn diese Vorstellungen verwandeln die Weltsicht eines Individuums und den Ausblick, wie ein berühmter Denker vom asiatischen Subkontinent einmal schrieb:





„Ein Gläubiger an dieses…kann nie eng im Ausblick sein.  Er glaubt an einen Gott, Der der Schöpfer von Himmel und Erde ist, der Herr des Ostens und des Westens, der Erhalter vom gesamten Universum.  Nach diesem Glauben betrachtet er nichts auf dieser Welt als fremd.  Er sieht alles im Universum als demselben Herrn gehörend an, zu dem er auch selbst gehört.  Seine Sympathie, Liebe und seinen Gottesdienst widmet er keiner besonderen Sphäre oder Gruppe.  Seine Sichtweise ist breit, sein intellektueller Horizont ist geweitet und seine Aussicht wird genauso liberal und ungebunden wie es das Königreich Gottes ist.  Wie kann diese Weite der Sichtweise und des Geistes von einem Atheisten erreicht werden, von einem Polytheisten oder einem, der glaubt, eine Gottheit besitze begrenzte und unvollständige Kräfte wie ein Mensch? "





Angesichts dessen gibt es viele Wege, um die Frage in bezug auf Gottes Einzigartigkeit und Einmaligkeit zu klären, wobei sie positive Argumente für die Einheit Gottes liefern, und sie reichen von theologischen bis zu philosophischen Argumenten.  Ich werde die folgenden 5 Argumente präsentieren:





1.     Ockhams Razor





2.     Logisches Argument





3.     Konzeptionelle Differenzierung





4.     Einzigartigkeit





5.     Offenbarung





Ockhams Razor





Der Qur’an stellt die rhetorische Frage: „Ist das Universum aus dem Nichts entstanden?"  Die Antwort scheint aufgrund der metaphysischen und unbestreitbaren Logik ganz offensichtlich zu sein, dass alles, das zu existieren beginnt, eine Ursache hat, und da das Universum zu existieren begann, muss es eine Ursache haben.  Es wäre unvernünftig, mehr als einen Grund für das Universum anzunehmen, denn eine endlose Schleife von Ursachen ist unmöglich.  Die Gründe hierfür enthalten die Absurdität dass das tatsächlich Unendliche in Wirklichkeit existiert; bedenken wir die folgenden Beispiele:





1.    Du hast eine unendliche Zahl von Menschen in einem Raum, wenn du zwei Menschen wegnimmst, wie viele Menschen bleiben übrig?  Die Antwort ist unendlich minus zwei.  Aber ergibt dies einen Sinn?  Wenn es weniger als unendlich viele Menschen in einem Raum sind, solltest du sie in der realen Welt zählen können.  Doch du kannst es nicht, mit anderen Worten, das Unendliche ergibt in der realen Welt keinen Sinn.  In diesem Sinne haben die Mathematiker Kasman und Newman festgestellt: „Das Unendliche existiert sicherlich nicht in demselben Sinn, dass wir sagen ´Es gibt Fische im Meer´ ".





2.    Stell dir mal vor, ich bin ein Soldat, und ich will einen Feind erschießen.  Um zu schießen, muss ich den Soldat hinter mit um Erlaubnis bitten, zu schießen, doch auch er muss den Soldaten hinter ihm um Erlaubnis bitte, zu schießen, nun stell dir mal vor, das geht für immer so weiter, mit anderen Worten, eine unendliche Zeit?  Werde ich je den Feind erschießen?  Die Antwort ist ganz offensichtlich.  In diesem selben Sinne eines unendlichen Regresses von Ursachen für das Universum, würde bedeuten, es würde kein Universum existieren. 





Daher scheint die Schlussfolgerung, dass das Universum eine einzige unabhängige Ursache besitzt, ziemlich plausibel, allerdings kann man auch eine Vielzahl von Ursachen postulieren, die alle zur gleichen Zeit aufgetreten sind.  Ist dies ein gutes Argument?  Ich glaube, es ist kein starkes Argument, wenn wir Ockhams Razor in Betracht ziehen.  Ockhams Razor ist ein philosophisches Prinzip, das dem Logiker und dem Franziskaner Mönch William of Ockham zugesprochen wird.  Dieses Prinzip gebietet: „Pluralitas non est ponenda sine necessitate", zu deutsch: „Die Mehrzahl sollte nicht ohne Notwendigkeit postuliert werden.  Mit anderen Worten, die einfachste und verständlichste Erklärung ist die beste Erklärung. 





Im wesentlichen bedeutet das, dass man in Abwesenheit irgendwelcher Beweise oder in Abwesenheit einer Notwendigkeit an einer Vielfalt von Ursachen, die verständlichste und einfachste Erklärung wählen sollte.  In diesem Fall haben wir keinen Beweis, um zu sagen, das Universum sei tatsächlich eine Kombination aus zwei, drei oder sogar tausend Ursachen, also ist die einfachste und verständlichste Erklärung, dass diese Ursache eine ist.  Eine Vielzahl an Ursachen vorauszusetzen, macht das Argument nicht verständlicher.    Mit anderen Worten, mehr Ursachen hinzuzufügen, würde die Aussagekraft und die Tragweite des Arguments nicht verbessern.  Zum Beispiel, die Behauptung, dass das Universum von einer mächtigen Ursache verursacht wurde, ist genauso verständlich wie die Behauptung, dass es von zwei Ursachen verursacht worden wäre.  Weil eine mächtige Ursache alles ist, das benötigt wird, einfach weil sie mächtig ist.





Eine Behauptung gegen dieses Argument ist, dass wenn wir dieses Prinzip auf die Pyramiden in Ägypten anwenden würden, würden wir absurderweise die Ansicht annehmen, dass sie von einer Person gemacht wurden.  Das ist allerdings eine Fehlanwendung dieses Prinzips.  Die Sichtweise anzunehmen, die Pyramiden seien von einer Person erbaut worden, ist in der Tat nicht die einfachste und verständlichste Erklärung, denn sie wirft weit mehr Fragen auf als sie beantwortet.  Zum Beispiel, wie kann ein Mann die Pyramiden bauen?  Es ist verständlicher, dass sie von vielen Männern erbaut worden sind.  Angesichts dessen könnte jemand sagen, das Universum ist so komplex, dass es absurd wäre, festzulegen, dass es nur von einem Wesen geschaffen worden sein kann.  Dieser Einwand ist, obwohl er berechtigt ist, falsch platziert.  Ein allmächtiges Wesen, das das gesamte Universum erschaffen hat, ist eine schlüssigere und einfachere Erklärung als eine Vielzahl von Ursachen.  Nun könnte die Kritik weiter gehen und argumentieren, die Pyramiden hätten von einem allmächtigen Wesen geschaffen worden sein können.  Doch das Problem hiermit ist, dass es im Universum kein allmächtiges Wesen gibt, und da die Pyramiden durch eine effiziente Ursache gebaut wurden (eine Person oder Personen, die agieren) dann folgt daraus, das sie aus derselben Art der Ursache sein müssen. 





Logik macht es notwendig, dass wenn es mehr als einen Gott gäbe, der das Universum erschaffen hat, Chaos herrschen würde und es würde nicht das Level an Ordnung geben, das wir im Kosmos vorfinden.  Allerdings könntest du sagen, dass dein Auto von mehr als einem Schöpfergemacht wurde, eine Person befestigte die Reifen, und eine andere installierte den Motor und eine weitere das Computersystem.  Also kann nach diesem Beispiel eine geschaffene Sache immer noch Ordnung oder Stabilität vorweisen. 





Um auf diesen Streit zu antworten, muss man verstehen, dass die beste Erklärung für den Ursprung des Universums das Konzept Gottes ist und nicht ´Designer´ oder ´Schöpfer´.  Es mag eine Möglichkeit vieler Designer oder Schöpfer geben, wie wir an dem Auto beleuchtet haben, aber es kann nicht mehr als einen Gott geben.   Dies ist so, weil Gott per Definition ein Wesen ist, das über einen unbegrenzten, beeindruckenden Willen verfügt, wenn es zwei oder mehr Götter gäbe, dann hätten wir einen Wettbewerb der Willen und das würde zu Chaos und Unordnung führen.  Du könntest allerdings argumentieren, dass sie sich auf denselben Willen einigen könnten oder dass jeder seinen Bereich haben könnte, aber das würde bedeuten, dass ihre Willen nun limitiert und passiv seien, was bedeuten würde, dass sie nach der Definition nicht mehr Gott seien! 





Dies wird deutlich erklärt von Ibn Abi Al-Izz in seinem Kommentar von ‘Aqiedah at-Tahawiyyah’:





„Das häufigste Argument, das sie anbringen, ist als das Argument der Ausgrenzung bekannt.  Dieses Argument geht so.  Wenn es zwei Schöpfer gäbe, und sie würden über eine Sache uneinig sein, wenn einer X bewegen will und der andere will das nicht, oder einer will aus Y ein lebendiges Wesen machen und möchte, dass es leblos bleibt, logisch gesehen, gibt es nur drei Möglichkeiten.  Erstens die Willen von den beiden werden ausgeführt; zweitens nur der Wille von einem wird ausgeführt; drittens der Wille von keinem der beiden wird ausgeführt.  Der erste Fall ist nicht möglich, weil es erfordert die Existenz von Gegensätzen.  Die dritte Möglichkeit ist auch ausgeschlossen, denn sie würde andeuten, dass sich ein Körper weder bewegt noch nicht bewegt und das ist unmöglich.  Dies würde ebenfalls andeuten, dass sie beide unfähig wären, ihre Willen auszuführen, was sie davon ausschließen würde, Gott zu sein.  Schließlich wenn der Wille des einen realisiert wird und der des anderen nicht, dann gebührt es ihm allein, Gott zu sein und der andere, dessen Willen nicht verwirklicht wird, kann nicht als Gott betrachtet werden."





Konzeptionelle Differenzierung





Was lässt uns Unterschiede und Dualität schätzen?  Wie unterscheiden wir zwei Menschen, die auf der Straße gehen?  Die Antwort liegt in dem, was als konzeptionelle Differenzierung bezeichnen.  Diese Konzepte beinhalten Raum, Abstand, Form und physikalische Eigenschaften.  Betrachte folgendes Diagramm:





http://www.hamzatzortzis.com/wp-content/uploads/conceptualdifferentiaition.png





Der Grund, aus dem du die beiden Objekte oben wahrnehmen kannst, ist wegen der Unterschiede in der Farbe, Größe, ihrer Platzierung, mit anderen Worten es gibt einen Unterschied zwischen ihnen.  Wenn diese Konzepte fehlen, könntest du dann die beiden Objekte wahrnehmen oder überhaupt irgend welche Objekte?  Du könntest es nicht, denn diese Konzepte sind erforderlich, um jegliche Zahl von Einheiten wahrzunehmen.  Nun, da sich die Ursache für das Universum außerhalb des Universums befindet (wenn die Ursache Teil des Universums wäre, würde das bedeuten, dass das Universum sich selbst geschaffen hätte, dies ist absurd, denn es würde erfordern, dass das Universum existierte und zur gleichen Zeit nicht existierte!), du kannst sicher annehmen, dass es keine konzeptionelle Differenzierung wie Distanz, Form, Farbe und Größe, denn diese Konzepte ergeben nur innerhalb des Universums einen Sinn.  Wenn es daher keine erkennbaren konzeptionellen Diffenrenzierer gibt, können wir keine Vielfalt von Ursachen behaupten, wie ich oben bei der Unmöglichkeit Pluralität oder Vielfältigkeit wahrzunehmen, wenn diese Konzepte fehlen.





Wenn du keine Konzepte hast, um eine Pluralität von Ursachen anzuerkennen, bedeutet dies dann, dass nicht mal eine einzige Ursache existieren kann?  Nein, das tut es nicht, denn wenn es keine Ursache für das Universum gäbe, dann würde dies bedeuten, das Universum nach den Worten Bertrand Russells „Ist einfach da und das ist alles."  Mit anderen Worten, würde es bedeuten, das Universum ist unendlich, dies kann allerdings nicht der Fall sein, wie oben erwähnt begann das Universum zu existieren.   Deshalb  ist ein einziger unabhängiger, vernünftiger Grund notwendig, um die Tatsache zu erklären, dass das Universum zu existieren begann, und dass eine Vielzahl von Ursachen durch die Abwesenheit konzeptioneller Differenzen nicht wahrgenommen werden konnte. 





Einzigartigkeit





Die Ursache des Universums muss einzigartig sein, denn der Qur´an sagt: „Nichts ist Ihm gleich."  Wenn die Ursache des Universums nicht einzigartig wäre, würde das bedeuten, dass es einige Ähnlichkeiten gebe zwischen der Ursache des Universums und dem Universum selbst.  Dies ist nicht möglich, denn es würde die Ursache des Universums (wenn du das Universum als Summe aller Materie definierst) in das Universum hinein verlegen, und dies würde zu einer Absurdität führen, denn es würde andeuten, dass das Universum sich selbst geschaffen hätte.  Jetzt könntest du die Frage stellen: warum kann die Ursache für das Universum nicht dem Universum ähneln?  Die Antwort ist gerade heraus; diese Ursache darf nicht materiell sein, denn sie erschuf die Summe von allem Materiellen – das Universum selbst – und ein weiteres Prinzip, das dies unterstützt, ist das 1. Gesetz der Thermodynamik, das besagt: „Energie kann weder geschaffen, noch zerstört werden", Energie (mit anderen Worten Materie) kann sich einfach nicht selbst bilden.  Wenn die Ursache materiell wäre, würde sie diesem Prinzip trotzen, denn es würde bedeuten, dass sich Materie und Energie selbst erschaffen.  Also kannst du den Schluss ziehen, dass die Ursache des Universums nicht materiell und daher einzigartig sein muss.





Wie bezieht sich das auf die Einheit Gottes?  Nun, wenn es mehr als eine Ursache für das Universum gäbe, würde das bedeuten, dass sie nicht mehr einzigartig wären.  Allerdings könntest du immer noch argumentieren, dass es zwei nicht materielle Gründe geben könnte, und ich würde antworten: was bedeutet das?  Es würde scheinen, dass du gegen Ockhams Razor verstößt, und ich würde dich auf das erste Argument verweisen. 





Ein einfacher Weg, der uns Beweise für die Einheit Gottes liefert, ist sich auf die Offenbarung zu berufen.  Das Argument hier ist, dass wenn Gott sich Selbst der Menschheit bekannt gegeben hat, und diese Offenbarung ist bewiesenermaßen von Ihm, dann ist das, was Er über Sich Selbst erwähnt, offensichtlich wahr.  Die gewagten Annahmen, zumindest aus agnostischer Sicht, sind wie kannst du wissen, dass Gott Sich der Menschheit bekannt gegeben hat, und in welcher Form ist diese Offenbarung? 





Lass uns zuerst die Annahme vornehmen.  Wenn Gott Sich der Menschheit Selbst angekündigt hat, gibt es nur zwei mögliche Wege, um das herauszufinden: äußerlich und innerlich.  Was ich mit „innerlich" meine, ist, dass du Gott einzig und allein durch Introspektion und Verinnerlichung finden kannst und was ich mit  „äußerlich" meine ich dass du heraus finden kannst, wer Gott ist, über Kommunikation außerhalb von dir selbst, mit anderen Worten, es ist instanziiert in der vom Verstand unabhängigen Welt.  Etwas innerlich über Gott herauszufinden ist aus folgenden Gründen plausibel:





1.    Menschliche Wesen sind verschieden.  Sie haben das, was die Psychologen als „individuelle Differenzen" bezeichnen, diese individuelle Differenzen beinhalten DNA, Erfahrungen, sozialer Kontext, intellektuelle und emotionale Kapazitäten, Geschlechtsunterschiede, unter vielen anderen. Diese Unterschiede spielen eine Rolle in deiner Fähigkeit, über Introspektion oder Intuition zu verinnerlichen, damit werden die Resultate der Introspektion oder das Verlassen auf deiner Intuition sich unterscheiden.  Daran kannst du erkennen, dass wenn diese Prozesse allein dafür verwendet werden, um etwas über Gott herauszufinden, dann würde es unvermeidliche Unterschiede in unserer Konzeption von Ihm geben.  Dies ist wahr, denn aus historischer Sicht gab es seit der Antike 6000 vChr Berichte von ungefähr 3700 verschiedenen Namen und Konzepten für Gott!





2.    Da die verwendete Methode, um zu schlussfolgern, dass Gott existiert eine Methode des „gesunden Menschenverstandes" ist oder das, was Philosophen rationellen Gedanken nennen, oder das was muslimische Theologen als angeborenes Denken bezeichnen, dann führen interne Versuche etwas über Gott herauszufinden zu Trugschlüsse.  Dies ist so, denn das, was unter Verwendung desUniversums als Beweis für eine transzendentale unabhängige Ursache geschlussfolgert werden kann, ist dass sie ewig, einzigartig, kräftig und persönlich sein muss; alles weitere wäre Spekulation.  Der Qur´an erwähnt treffend: „Warum sagt ihr von Gott etwas, worüber ihr kein Wissen besitzt?"  Wenn du es versuchst und verinnerlichst, was Gott ist, wäre das so, wie wenn eine Maus versuchte zu konzeptieren und zu denken wie ein Elefant.  Es ist offensichtlich, dass ein menschliches Wesen nicht ewig, einzigartig und kräftig ist, daher könnte das menschliche Wesen nicht in Begriffe fassen, wer Gott ist.  Gott muss es dir über die äußere Offenbarung mitteilen. 





Betrachte folgendes Beispiel, du weißt, Gott existiert wie das Klopfen der Tür, du kannst mit Sicherheit annehmen, dass dort jemand ist, doch weißt du, wer es ist?  Du hast keinen erwartet, also rufst du: „wer ist da?"  um das herauszufinden, und der einzige Weg es herauszufinden ist, wenn die Person hinter der Tür es dir erzählt.  Also können wir schlussfolgern, dass wenn Gott etwas gesagt oder angekündigt hat, dann muss es von außen zu dem Menschen kommen. 





Aus einer islamischen Perspektive ist diese äußere Kommunikation der Qur´an, denn er ist der einzige Text, der den Anspruch erhebt, von Gott zu kommen, der die Kriterien für einen göttlichen Text erfüllt[1], diese Kriterien beinhalten:





1.    Er muss mit den vernünftigen und intuitiven Schlüssen über Gott übereinstimmen.  Zum Beispiel wenn ein Buch sagt, Gott sei ein Elefant mit 40 Armen, kannst du mit Sicherheit annehmen, dass dieses Buch nicht von Gott ist, denn Gott muss außerhalb des Universums sein. 





2.    Es muss innerlich und äußerlich konsistent sein.  Mit anderen Worten, wenn es auf Seite 20 sagt, dass Gott einer ist und dann auf Seite 340 sagt es, Gott ist drei, das wäre eine innerliche Inkonsistenz.  Wenn das Buch außerdem sagt, dass das Universum nur 6000 Jahre alt sei, das wäre dann eine äußerliche Inkonsistenz, denn wir wissen in der Realität, dass das Universum älter als 6000 Jahre ist. 





3.    Es muss Zeichen der Transzendenz haben.  Mit einfachen Worten, es muss Beweise enthalten, die zeigen, dass es von Gott ist. 





Im Fall des Qur´an – und dies ist nicht der Ort, um dies in aller Tiefe zu besprechen – kann das nicht naturalistisch erklärt werden, deshalb sind übernatürliche Erklärungen die beste Erklärung.  Einige dieser wichtigen Zeichen sind:





a.    Die linguistische und literarische Unnachahmlichkeit.





b.    Es gibt historische Berichte, die keinem Menschen zur Zeit der Offenbarung bekannt waren. 





c.    Es gibt einige Beschreibungen von natürlichen Phänomenen, die keinem Menschen zur Zeit der Offenbarung bekannt gewesen waren





Die Schlussfolgerung ist, da der einzige Weg, um zu wissen, was Gott der Menschheit angekündigt hat, durch externe Offenbarung ist, und diese Offenbarung kann bewiesenermaßen der Qur´an sein – dann ist das, was er über Gott sagt, wahr.  Im Zusammenhang dieser Diskussion sagt der Qur´an: „Du sollst wissen, dass euer Herr Gott Einer ist." 





Schluss





Dies sind einige der Argumente, die verwendet werden können, um zu zeigen, dass Gott Einer ist; dieses Thema – sobald man es einmal begriffen hat – besitzt einen Einfluss auf das Bewusstsein des Menschen.  Die Einheit Gottes bezieht sich nicht nur auf die Tatsache, dass Er Einzigartig Einer ist, es bezieht sich vielmehr auch auf Seine Anbetung, Herrschaft, Namen und Eigenschaften, etwas, das nur gekostet werden kann, durch das Nachsinnen über die Realität, das Meditieren über die Bedeutung des Qur´an und das Manifestieren seiner Botschaft. 





 



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