Artikel

WAS MAN ÜBER DIE RITUELLE REINHEIT (TAHARAH) WISSEN MUSS





von


Dr.Abdul Rahman Al-Sheha


Übersetzt von:


Ahmed Ateia


Überarbeitung von:


Dr.Ghembaza Moulay Mohamed


(Abu Ammar)


WAS MAN ÜBER DIE


RITUELLE REINHEIT


(TAHARAH) WISSEN MUSS


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Im Namen Allahs


des Allerbanners, des Barmherzigen





Einleitung


Teil 1: Die Eigenschaften der rituellen Reinheit (Taharah)


Teil 2: Die körperliche rituelle Reinheit (Taharah)


Teil 3: Was ist Istenjaa und Istejmar?


Teil 4: Was ist die rituelle Gebetswaschung (al-Wudu‘)?


Teil 5: Pflicht-Teile der rituellen Gebetswaschung (al-Wudu’)


Zusammenstellung der ausreichenden rituellen Gebetswaschung


(al-Wudu’)


Sunnah-Teile der rituellen Gebetswaschung (Wudu’)


Teil 6: Annullierung der rituellen Gebetswaschung (Wudu‘)


Teil 7: Unerwünschte Handlungen der Gebetswaschung


Teil 8: Islamische Rechtssprüche (Fatawy) über die rituelle Gebetswaschung


(Wudu‘)


Teil 9: Die rituelle Benetzung von Schuhen und Socken (Al-Mash)


Definition der rituellen Benetzung von Schuhen und Socken (Al-Mash)


und die Art wie man sie durchführt


Teil 10: Die rituelle Benetzung von Verbänden (Al-Mash)


Teil 11: Islamische Rechtssprüche (Fatawy) über die rituelle


Benetzung von Verbänden.


Teil 12: Die rituelle Ganzwaschung (al-Ghusl)


Teil 13: Verbote für den rituell Unreinen, bis er die Ganzwaschung


(Ghusl) vollzieht


Teil 14: Die rituelle Reinigung mit Erde (Tayammum)


Teil 15: Annullierung des Tayammum


Teil 16: Islamische Rechtssprüche (Fatawy) in Bezug auf die rituelle


Reinigung mit Erde (at-Tayammum)


Teil 17: Wie wird die rituelle Reinheit bei Kranken durchgeführt?


INHALTSVERZEICHNIS





Die Muslime sprechen bei der Erwähnung von Allah, dem Propheten


Muhammad ( ), allen anderen Propheten, den Engeln und den rechtschaffenen


Gefährten des Propheten Muhammad besondere Segenswünsche. Diese stehen


in diesem Buch auf arabisch hinter dem Namen und bedeuten folgendes:


ALLAH : Subhaanahu wa ta´ala. Er ist frei von Unvollkommenheit, der


Allerhöchste.


der Prophet Muhammad: salla-llahu ´alaihi wa salam. Allahs Preisen


und Frieden auf ihm.


bei der Erwähnung aller Engel und Propheten: ´alaihi salaam. Friede


sei mit ihm.


Gefährte des Propheten Muhammad: radia-llahu ´anhu. Allahs


Wohlgefallen auf ihm.


Gefährten des Propheten Muhammad : radia-llahu ´anhum Allahs


Wبo رh lgefallen auf ihnen (Rabb) Manche bevorzugen es, den Ausdruck „Rabb“ als „Herr“ zu


übersetzen. Angesichts der Tatsache, dass es sich beim Letzteren um einen


biblischen Ausdruck handelt, der sich angeblich auf den Diener Allahs, den


Propheten Jesus, bezieht, wäre es besser, das arabische Wort beizubehalten,


denn das Wort „Herr“, welches sich auf Meister, Führer, Besitzer oder Herrscher


begrenzt, kann niemals die umfassende Bedeutung des Ausdrucks „Rabb“


übermitteln. Im Arabischen bedeutet der Ausdruck „Rabb“: der Schöpfer, der


Gestalter, der Ernährer, der Einzige, von Dem die Möglichkeit der Existenz aller


Geschöpfe abhängt, und der Einzige, der Leben gibt und den Tod veranlasst.


دين (Diin) Das Wort, das allgemein als Religion übersetzt wird ist Diin, was


im Arabischen gewöhnlich auf eine Lebensart hinweist, die sowohl privat als


auch öffentlich ist. Es umfasstalle Handlungen des Gottesdienstes, politische


Verfahrensweisen und ein detailliertes Gesetz für das Verhalten bzw. Handhabung,


sei es in Bezug auf die Hygiene oder andere allgemeine Angelegenheiten.





VORWORT


Die rituelle Reinheit ist ein sehr schönes, angenehmes und liebliches Wort,


das man gern hört. Und es ist etwas, das sich jeder vernünftige Mensch


als seinen ständigen Begleiter wünscht. Aus islamischer Sicht ist es ein


allgemeiner und umfassender Begriff und nicht begrenzt. Man meint


damit die körperliche rituelle Reinheit (Taharah) und die Reinigung


von Notdurft und rituell unreinen Substanzen (an-Nadschasa). Aber


auch die seelische rituelle Reinheit (Taharah) ist damit inbegriffen:


die Reinigung der Seele von Unkorrektheiten, das Vermeiden bzw.


Unterlassen von Sünden und schlechten Taten, das Vollbringen von


guten Taten und Sprechen von Gutem usw. Der folgende Hadith, der


von Abu Huraira überliefert wurde, beweist, dass es sich bei diesem


Begriff um eine allgemeine und umfassende Bezeichnung handelt. Der


Gesandte des Islam ( ) sagte:


“Stellt euch vor, jemand von euch hätte vor seiner Haustür einen


Fluss, in dem er fünfmal am Tag baden würde; würde dann etwas


von seinem Schmutz an ihm zurückbleiben?“ Die Leute antworteten:


„Nichts von seinem Schmutz würde an ihm zurückbleiben.“ Der


Prophet sagte: „Genauso ist es mit den fünf Gebeten, durch die


Allah die Sünden tilgt.” (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.505)


Ein Gebet wird ohne rituelle Reinheit nicht angenommen. Und die


rituelle Gebetswaschung (Wudu‘) ist die Reinigung mit Wasser zur


Aufhebung der kleineren Unreinheiten (z.B. das Beseitigen der großen


und kleinen Ausscheidungen). Der Prophet ( ) sagte:


“Allah nimmt ein Gebet ohne Reinigung nicht an und keine Almosen


(Sadaqah) von Betrug.” (Sahih Muslim,Hadith Nr. 224)


Wer sich so reinigt, wie Allah es ihm befohlen hat und wie es der Gesandte


Allahs beschrieben hat, dem dient das Gebet als Reinigung von Sünden,


Fehlern und Schändlichem. Der Islam ist die Religion der äußeren und


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REINHEIT WISSEN MUSS


inneren Reinheit. Und es wird sehr stark darauf hingewiesen, bei der


körperlichen rituellen Reinigung nicht nachlässig zu sein, denn sie ist


eine Bedingung für manche islamischen gottesdienstlichen Handlungen


(Ibadat), damit sie angenommen werden, wie zum Beispiel: das Gebet


(al-Salah), die rituelle siebenmalige Umrundung der Ka`ba (at-Tawaf),


die Berührung des Qur´an usw..


Von Ibn Abbas wird überliefert, dass der Gesandte Allahs ( ) an zwei


Gräbern vorbeiging und sagte:


“Die Bewohner dieser Gräber werden gepeinigt, und dabei geht


es nicht um schwerwiegende Sünden. Einer von den beiden ging


herum und verbreitete üble Nachrede (Namimah) über die anderen,


und der andere pflegte sich während des Urinierens nicht vor


der Öffentlichkeit zu schützen. Der Prophet ließ sich dann einen


Palmzweig holen, brach diesen in zwei Stücke und legte (pflanzte) auf


jedes Grab ein Stück davon. Anschließend sagte er: “Diese mögen


ihnen die Pein erleichtern, solange sie noch nicht ausgetrocknet


sind.” (Sunan Al-Bukhari, Hadith Nr.5705)


Die Vorschriften der Religion motivieren zur Sauberkeit und befehlen


sie. Jaber sagte: Der Gesandte ( ) kam zu uns und sah einen Mann,


dessen Haare sehr durcheinander waren und sagte:


“Konnte er nichts finden, um damit sein Haar in Ordnung zu


bringen?“ Dann sah er einen anderen Mann, mit sehr schmutzigen


Kleidern und sagte: „Konnte er nichts finden, um seine Kleider zu


waschen?” (Musnad Al-Imam Ahmad,Hadith Nr.14893)


Die umfassende Bedeutung der rituellen Reinheit aus islamischer Sicht


beweist die Tatsache, dass diese im edlen Qur´an mit einem Wort erwähnt


wird, welches mehrere Bedeutungen hat. Von diesen Bedeutungen der


rituellen Reinheit :


Die rituelle Reinheit von den Sünden. Allah sagt:


(Nimm von ihrem Besitz ein Almosen, mit dem du sie rein machst


und läuterst...) (Qur´an 9:103)


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Von Ibn Abbas wird berichtet:


“Der Prophet ( ) forderte die Abgabe des Fastenbrechens (Zakatul-


Fitr) als Reinigung und Ausgleich für die Verfehlung während des


Fastens und eine Gunst für die Bedürftigen und armen Menschen.


Wer sie vor dem Fest-Gebet entrichtet, dem ist sie eine angenommene


Zakaat und wer sie nach dem Fest-Gebet entrichtet, dem ist sie eine


Spende.” (Sunan Abu Dawud, Hadith Nr.1609)


Die Reinigung von den Götzen. Allah sagt:


(Und Wir verpflichten Ibrahim und Ismail: „Reinigt Mein Haus für


diejenigen, die den Umlauf vollziehen und die sich (dort) zur Andacht


zurückziehen und die sich (vor Allah) verbeugen und niederwerfen.)


(Qur´an 2:125)


Die rituelle Reinheit ist eine großartige und herrliche Sache. Allah


sagt:


(Diejenigen von den Leuten der Schrift und den Götzendienern,


die ungläubig sind, werden sich nicht (eher von ihrem Unglauben)


lösen, bis (dass) der klare Beweis zu ihnen kommt. Ein Gesandter


von Allah, der gereinigte Blätter verliest, in denen rechte Schriften


sind.) (Qur´an 98:1-3)


Die rituelle Reinheit in erlaubter Form. Allah sagt:


(Auf ihnen werden grüne Gewänder aus Seidenbrokat sein und


schwerer Brokat, und geschmückt werden sie sein mit Armreifen


aus Silber. Und zu trinken wird ihr Herr ihnen ein reines (auch:


reinigendes) Getränk geben.) (Qur´an 76:21)


Die rituelle Reinheit des Herzen von den Sünden. Allah sagt:


(Und wenn ihr sie um einen Gegenstand bittet, so bittet sie hinter


einem Vorhang. Das ist reiner für eure Herzen und ihre Herzen.)


(Qur´an 33:53)


Die rituelle Reinheit von dem Schändlichen. Allah sagt:


(Und als die Engel sagten: „O Maryam, Allah hat dich auserwählt


und dich rein gemacht und dich auserwählt vor den Frauen der


(anderen) Weltenbewohner!.) (Qur´an 3:42)


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REINHEIT WISSEN MUSS


Die rituelle Reinheit um den Rang bei Allah zu erhöhen. Allah sagt:


(Haltet euch in euren Häusern auf; und stellt euch nicht zur Schau


wie in der Zeit der früheren Unwissenheit. Verrichtet das Gebet und


entrichtet die Abgabe und gehorcht Allah und Seinem Gesandten.


Allah will gewiss nur den Makel von euch entfernen, ihr Angehörigen


des Hauses, und euch völlig rein machen.) (Qur´an 33:33)


Die rituelle Reinheit von Schmutz und Makel. Allah sagt:


(Diejenigen aber, die glauben und rechtschaffene Werke tun,


werden Wir in Gärten eingehen lassen, durcheilt von Bächen, ewig


und auf immer darin zu bleiben. Darin haben sie vollkommen


gereinigte Gattinnen; und Wir lassen sie in vollkommenen


Schatten eingehen.) (Qur´an 4:57)


Die rituelle Reinheit von der Notdurft. Allah sagt:


(O die ihr glaubt, wenn ihr euch zum Gebet aufstellt, dann wascht


euch das Gesicht und die Hände bis zu den Ellenbogen und streicht


euch über den Kopf und (wascht euch) die Füße bis zu den Knöcheln.


Und wenn ihr im Zustand der Unreinheit seid, dann reinigt euch.


Und wenn ihr krank seid oder auf einer Reise oder jemand von euch


vom Abort kommt oder ihr Frauen berührt habt und dann kein


Wasser findet, so wendet euch dem guten Erdboden zu und streicht


euch damit über das Gesicht und die Hände. Allah will euch keine


Bedrängnis auferlegen, sondern Er will euch reinigen und Seine


Gunst an euch vollenden, auf dass ihr dankbar sein möget.) (Qur´an 5:6)


DIE EIGENSCHAFTEN DER RITUELLEN


REINHEIT (TAHARAH)


Ihrem Vorteil gleicht die Hälfte des Glaubens (Iman). Der Gesandte


des Islam ( ) sagte:


“Die Reinheit ist die Hälfte des Glaubens. Al-Hamdu lillah (alles Lob


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gebührt Allah) füllt die Waagschale, und subhana Allah (gepriesen


sei Allah) und al-Hamdu lillah füllen, was zwischen Himmel und


Erde ist. Das Gebet ist ein Licht, Almosen ein Beweis, Standhaftigkeit


ein Glanz (Geduld eine Erleuchtung), und der Qur´an ein Beweis


für oder gegen dich. Jedermann geht in den Tag und verkauft seine


Seele (sich selbst) und bringt (entweder) ihre (seine) Befreiung oder


ihr (sein) Verderben (herbei).” (Sahih Muslim, Hadith Nr.223)


Sie ist ein Grund der Liebe zu Allah und das Erlangen Seiner


Zufriedenheit. Allah sagt:


(Allah liebt die Reumütigen, und Er liebt die, die sich rein halten.)


(Qur´an 2:222)


Von Abu Huraira wird überliefert, dass der Prophet ( ) sagte:


“Dieser Vers wurde für die Bewohner von Qibaa herabgesandt: (In


ihr sind Männer, die es lieben, sich zu reinigen. Und Allah liebt die


sich Reinigenden.) (Qur´an 9:108)


Sie lieben es, sich mit Wasser zu reinigen.” (Sunan Ibn Majah, Hadith Nr.277)


Die Einhaltung der rituellen Reinheit ist eine Eigenschaft der Gläubigen


(Mu`minien), weil sie ein ritueller Gottesdienst (Ibadah) ist, den nur Allah


beobachten kann. Der Gesandte des Islam ( ) sagte:


“Seid gerade und standhaft, und ihr werdet es nicht können, ihr sollt


wissen, dass eure beste Tat das Gebet ist, und nur der Gläubige (Mu`min)


hält seine rituelle Reinheit (Wudu‘) ein.” (Sunan Ibn Maja,Hadith Nr. 277)


Die Einhaltung der rituellen Reinheit ist ein Grund, damit das Flehen


und die Bittgebete zu Allah erhört und angenommen werden können.


Der Gesandte des Islam ( ) sagte:


“Es gibt keinen Muslim der mit voller Reinheit ins Bett geht, dann


in der Nacht aufsteht, Allahs gedenkt und Ihn um etwas besseres im


Diesseits und Jenseits bittet, ohne dass Allah sein Flehen erfüllt.”


(Musnad Al-Imam Ahmad,Hadith Nr.17062)


Die Einhaltung der rituellen Reinheit ist ein Grund für die Erhöhung


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REINHEIT WISSEN MUSS


des Ranges bei Allah. Von Abu Huraira wird überliefert, dass der Prophet


( ) beim Fajr-Gebet (Morgengebet) zu Bilal sagte:


„O Bilal, erzähl mir von einer Tat, die du im Islam begingst, und auf


deren Lohn du am meisten hoffst! In dieser Nacht hörte ich deine


Schritte vor mir im Paradies.“ Da sagte Bilal: “Ich habe keine Tat


im Islam begangen, auf deren Lohn ich am meisten hoffe, außer


dass ich keine vollständige große rituelle Waschung bei Tag oder bei


Nacht unternehme, ohne dass ich mit dieser Reinheit bete, solange


es Allah will.” (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.1098)


Die rituelle Reinheit ist eine Vergebung von Sünden. Der Gesandte


des Islam ( ) sagte:


“Wer immer für das fällige Gebet sorgfältig Wudu durchführt und die


Verbeugungen demütig auf die beste Weise macht, dem werden die


vorher begangenen Verfehlungen verziehen, solange sie keine große


Sünden sind. Dies gilt das ganze Leben.” (Sahih Muslim,Hadith Nr.228)


Allah tilgt mit ihr die Sünden und erhöht mit ihr den Rang bei IHM.


Der Gesandte des Islam ( ) sagte:


“Wollt ihr nicht, dass ich euch etwas sage, womit Allah die Sünden tilgt


und den Rang (bei Ihm) erhöht?“ Sie sagten: „Doch bitte, o Gesandter


Allahs!“ Er sagte: „Das Verrichten des (vorschriftsmäßig) ausgeführten


Wudu` trotz Unannehmlichkeiten, das häufige Beten in den Moscheen


und das Abwarten nach einem Gebet auf das folgende Gebet, denn dies


ist gewiss das (bestrebte) Wachen.” (Sahih Muslim,Hadith Nr.251)


Und der Gesandte des Islam ( ) sagte:


“Wenn ein Mensch mit der Gebetswaschung beginnt und seinen


Mund ausspült und seine Nase reinigt, werden die Sünden seines


Mundes und seiner Nase weggespült. Wenn er dann sein Gesicht


wäscht, wie Allah es befohlen hat, werden die Sünden seines


Gesichts durch seine Augen fortgespült. Dann wäscht er seine


Hände bis zum Ellenbogen hinauf, und die Sünden seiner Hände


werden mit Wasser durch seine Finger hindurch fortgespült. Dann


fährt er mit den nassen Händen über seinen Kopf, und die Sünden


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seines Kopfes werden über seine Ohren mit Wasser fortgespült.


Dann wäscht er seine Füße bis zu den Knöcheln, und die Sünden


seiner Füße werden mit Wasser durch seine Zehen fortgespült. Und


seine Schritte zur Moschee und das anschließende Gebet werden


zusätzlich anerkannt.” (Al-Mustadrak ala Al- Sahihain,Hadith Nr.446)


Sie ist eine natürliche Veranlagung (Fitra). Der Gesandte des Islam


( ) sagte:


“Zehn Sachen gehören zur natürlichen Veranlagung des Menschen


(Al-Fitra): „ Das Stutzen des Schnurrbartes, die Pflege des Vollbartes,


der Siwak, das Wasser in die Nase hineinziehen, das Schneiden der


(Finger- und Fuß) Nägel, das Waschen der Fingerzwischenräume,


das Zupfen der Achselhaare, das Entfernen der Schamhaare, dann


sagte Mesaab: ich habe die Zehnte vergessen, wenn es nicht die


Mundspülung war.” (Sahih Muslim,Hadith Nr.261)


Von den Besonderheiten und Vorteilen des Wudu‘-Gebets, die in


dem Hadith von Abu Huraira erwähnt werden: Der Gesandte Allahs (


) besuchte den Friedhof (in Madina) und sagte:


“As-Salamu alaikum (Friede sei über euch), o Bewohner dieser


Stätte der Gläubigen! Wir werden euch, so Allah will (Inschaallah),


nachfolgen. Ich wünschte, wir hätten unsere Brüder sehen können!“


Man fragte ihn: „O Gesandter Allahs! Sind wir nicht deine Brüder?“


Er sagte: „Ihr seid meine Gefährten, denn unsere Brüder sind


diejenigen, die noch nicht geboren sind.“ Sie fragten: „O Gesandter


Allahs! Wie wirst du jene aus deiner Gemeinde erkennen, wenn sie


noch nicht gekommen sind?“ Er sagte: „Seht ihr: Wenn jemand weiß


gestiefelte Pferde mit hellglänzenden Flecken an der Stirn hätte,


würde er sie nicht unter schwarzen erkennen?“ Sie antworteten:


„Doch, o Gesandter Allahs!“ Er sagte: „So werden sie (am Tag der


Auferstehung) mit leuchtenden Gesichtern und weißen Gliedmaßen


zur (einzigen) Quelle kommen, wobei ich sie führe und ihnen zu


trinken gebe. Einige jedoch werden von meinem Wasserbecken


(Haud) entfernt, genauso wie das streunende Kamel weggejagt


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REINHEIT WISSEN MUSS


wird. Ich werde sie rufen und sagen: „Kommt her!“ Mir wird aber


gesagt: „Sie haben sich nach dir (in der Religion) verändert.“ Da


werde ich sagen: „Nieder mit dem, nieder mit dem, der sich nach


mir abgewandt hat.” (Sahih Muslim,Hadith Nr.249)


Die Einhaltung der rituellen Reinheit (Taharah) und Sauberkeit ist


ein wichtiger Weg um sich vor Krankheiten zu schützen. Es ist auch


bekannt, dass das Vorbeugen besser als die Behandlung ist. In den alten


Zeiten wurde gesagt: „Ein Dirham Schutz ist viel besser als eine Tonne


Behandlung.“


InschaAllah wird unser Thema in diesem Büchlein „Die körperliche


rituelle Reinheit (Taharah)“ sein. Ich bitte Allah, den Absoluten Könner,


den Höchsten, Dessen Stellung unvorstellbar ist, dass Er dieses Werk für


alle nützlich macht.


Geschrieben von:


Abdul Rahman Al-Sheha


DIE KÖRPERLICHE RITUELLE REINHEIT


(TAHARAH)


Die rituelle Gebetswaschung (Wudu‘) ist eine vorgeschriebene


Bedingung für ein gültiges Gebet, ganz gleich ob es ein Pflicht- (Fard)


gebet oder freiwilliges (Sunnah) Gebet ist.


“Es wird kein Gebet ohne gültige Gebetswaschung und kein


Almosen von Betrug angenommen.” (Sahih Muslim, Hadith Nr. 224)


Derjenige, der die rituelle Gebetswaschung (Wudu‘) vornehmen will,


soll sich nach dem Verrichten der Notdurft, wie Ausscheidung von Urin


oder Exkrementen, alle unreinen Substanzen (an-Nadschasa) von den


beiden Bereichen entfernen; und dies kann er entweder mit Istenjaa


oder mit Istejmar oder mit beiden tun. Wenn er nur eines von beiden


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19 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA


benutzen will, dann ist Istenjaa mit Wasser besser, denn das Wasser


ist noch wirksamer bei der Reinigung und Säuberung des Körpers und


entfernt die unreinen Substanzen (an-Nadschasa).


Von Al-Miqdad wird berichtet:


“Er wäscht sein Glied und vollzieht Wudu‘.” (Sahih Muslim, Hadith Nr. 303)


Man muss sich von unreinen Substanzen (an-Nadschasa) aller Art


reinigen. Und es wurde mit voller Schärfe und Härte vor denen gewarnt,


die sich nicht von ihrem Urin reinigen und bei der körperlichen rituellen


Reinheit nachlässig sind.


Von Ibn Abbas wird überliefert, dass der Gesandte ( ) an zwei Gräbern


vorbeiging und sagte:


“Die Bewohner dieser Gräber werden gepeinigt, und dabei geht


es nicht um schwerwiegende Sünden. Einer von den beiden ging


herum und verbreitete üble Nachrede (Namimah) über die anderen,


und der andere pflegte sich während des Urinierens nicht vor


der Öffentlichkeit zu schützen. Der Prophet ließ sich dann einen


Palmzweig holen, brach diesen in zwei Stücke und legte (pflanzte) auf


jedes Grab ein Stück davon. Anschließend sagte er: “Diese mögen


ihnen die Pein erleichtern, solange sie noch nicht ausgetrocknet


sind.” (Sunan Al-Bukhari, Hadith Nr.5705)


WAS IST ISTENJAA UND ISTEJMAR


Istenjaa ist die Säuberung und Entfernung von allem, was über die zwei


Ausscheidungswege ausgeschieden wird, wie z.B. Urin usw., mit Wasser.


Istejmar ist die Säuberung und Entfernung von allem, was über die


zwei Ausscheidungswege ausgeschieden wird, wie Urin und Exkremente,


mit Steinen oder etwas Ähnlichem, wie Textilstoff, Papier usw. Die beiden


Ausscheidungsstellen sollen mit drei sauberen und reinen Steinen von den


unreinen Substanzen (an-Nadschasa) gereinigt werden.


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REINHEIT WISSEN MUSS


Der Gesandte Allahs ( ) sagte:


“Wenn jemand von euch zum Abort geht, dann soll er drei Steine


mitnehmen um sich damit zu reinigen, dies genügt.” (Sunan Al-


Nisaai,Hadith Nr. 44)


Man kann mehr als drei Steine mitnehmen, bis man sicher ist, dass die


unreinen Substanzen (an-Nadschasa) gänzlich entfernt sind. Bevorzugt


werden Steine in der ungeraden Zahl (Witr) (3,5,7 usw.) verwendet. Der


Prophet ( ) sagte:


“Wenn jemand von euch Istejmar vorhat, dann soll er es mit einer


ungeraden Zahl an Malen tun!” (Sahih Muslim,Hadith Nr.239)


Man soll mit der rechten Hand weder Istejmar noch Istenjaa


vornehmen. Von Abdulrahman ibn Zaid wird berichtet, dass zu Salman


gesagt wurde: “Euer Gesandte ( ) hat euch über alles unterrichtet, sogar


über die Notdurft.”, woraufhin Salman sagte:


“Ja, “Er hat uns angewiesen, bei der Verrichtung unserer Notdurft


(Urinieren usw..) nach Möglichkeit nicht in Richtung Qiblah (Ka`ba)


zu sein. Und nicht mit der rechten Hand Istenjaa zu machen, auch


dies nicht mit weniger als drei Steinen zu tun, oder wir können


Istenjaa mit einem Knochen machen.” (Sahih Muslim,Hadith Nr.262)


WAS IST DIE RITUELLE GEBETSWASCHUNG


(AL-WUDU’)?


Unter Wudu‘ versteht man die Waschung (Reinigung) bestimmter


Körperteile mit Wasser, das die Eigenschaften „rein und reinigend“


(tahur) besitzt. Die Körperteile sind: das Gesicht, die Hände, der Kopf


und die Füße.


Die rituelle Gebetwaschung (al-Wudu‘) ist Pflicht:


Für das Gebet, ob Pflicht (Fard) oder Sunnah. Der Prophet ( ) sagte:


“Es wird kein Gebet ohne gültige Gebetswaschung und kein


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Almosen von Betrug angenommen.” (Sahih Muslim,Hadith Nr. 224)


Über die rituelle siebenmalige Umrundung der Ka`ba (at-Tawaf)


sagte der Prophet ( ):


“Die rituelle siebenmalige Umrundung der Ka`ba (at-Tawaf) ist ein


Gebet, nur hat Allah dabei das Sprechen erlaubt, wer etwas spricht,


so soll er nur Gutes sagen.” (Sahih Ibn-Haban,Hadith Nr. 3846)


Bei der Berührung des Qur´an.


Von Abu Bakr bin Muhammad bin Amro, wird überliefert, dass der


Prophet ( ) einen Brief an die Bewohner von Yemen schrieb, der


folgendes enthielt:


“Nur der rituell Reine darf den Qur´an berühren.” (Sunan Al-Baihaqii,


Hadith Nr.414)


PFLICHT-TEILE DER RITUELLEN


GEBETSWASCHUNG (AL-WUDU’)


Die Absicht (Niyyah). Die Absicht soll im Herzen gefasst werden.


Zur Durchführung der rituellen Ganzwaschung muss sie davor gefasst


werden. Denn es ist nicht bekannt, dass der Gesandte ( ) bei seinem


Wudu’, Gebet und allen anderen gottesdienstlichen Handlungen


(Ibadat), außer beim Hadsch, die Absicht mit der Zunge ausgesprochen


hat. Der Beweis dafür ist der Hadith des Propheten ( ):


“Wahrlich, die Taten sind entsprechend den Absichten, und jedem


Menschen (gebührt), was er beabsichtigt hat. Wer also seine


Auswanderung (Hijrah) um Allahs und Seines Gesandten willen


unternahm, dessen Auswanderung (Hijrah) war für Allah und


Seinen Gesandten, und wer seine Auswanderung (Hijrah) um der


Welt willen (Diesseits) unternahm, sie zu erlangen, oder wegen


einer Frau, sie zu heiraten, dessen Auswanderung (Hijrah) war für


dessentwegen er auswanderte.” (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 6311)


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REINHEIT WISSEN MUSS


Für die Tasmiya am Anfang des Wudu’ sagt man: “Bismillah - Im


Namen Allahs”.


Von Abu Huraira wird überliefert, dass der Prophet ( ) sagte:


“Kein gültiges Wudu’ für denjenigen, der nicht den Namen Allahs


ausgesprochen hat.” (Sunan Al-Darmii,Hadith Nr. 691)


Dreimaliges Waschen der Hände zu Beginn der Gebetswaschung.


Denn in der Überlieferung von Aaws Ibn Aaws Al-Thaqafi heißt es:


“Ich sah den Propheten ( ) seine rituelle Gebetswaschung


verrichten und wie er seine Hände dreimal wusch.” (Musnad Al-Imam


Ahmad, Hadith Nr. 16225)


Dreimaliges Ausspülen des Mundes und der Nase mit der rechten


Hand und Säuberung der Nase mit der linken Hand.


In einer Überlieferung wird berichtet, dass Ali nach dem Fajrgebet in


den Hof ging, sich setzte und zu einem Jungen sagte:


“Bring mir reines Wasser.“ Der Junge brachte ihm einen


Wasserbehälter und eine Schüssel, woraufhin Ali sagte: „Ein guter


Diener.“ Wir saßen und schauten ihm zu. Er nahm mit der rechten


Hand den Wasserbehälter und goss Wasser in seine linke Hand,


stellte den Behälter zurück und wusch beide Hände, diesen Vorgang


wiederholte er dreimal, ohne seine Hände in den Wasserbehälter zu


führen. Dann führte er seine rechte Hand in den Wasserbehälter,


nahm sie heraus und spülte Mund und Nase mit einer Hand.


Er tat dies dreimal. Er führte dann wieder seine Hand in den


Wasserbehälter, nahm sie heraus und wusch sein Gesicht dreimal.


Er führte noch mal seine Hand in den Wasserbehälter, nahm sie


dann heraus, und wusch jeden Arm bis zu den Ellenbogen dreimal.


Er führte dann seine Hand in den Wasserbehälter, nahm sie heraus


und strich mit beiden Händen über seinen Kopf von vorne nach


hinten und von hinten nach vorne nur einmal. Letztlich wusch er


seine Füße bis zu den Knöcheln jeweils dreimal. Er führte dann


seine Hand in den Wasserbehälter, entnahm Wasser und trank es.


23 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA


Anschließend sagte er: Genauso pflegte der Gesandte Allahs ( )


seine rituelle Gebetswaschung (Wudu’) durchzuführen. Wer also


wissen will, wie der Prophet seine Gebetswaschung vornahm, so ist


es genauso, wie ich es gemacht habe.” (Sahih Ibn Habban,Hadith Nr.1079)


Waschen des Gesichts, dreimal. Zum Gesicht zählt der Bereich


vom Haaransatz über der Stirn bis zum Unterteil des Kinns, und vom


Ohrläppchen bis zur Ohrspitze. Allah sagt:


(O die ihr glaubt, wenn ihr euch zum Gebet aufstellt, dann wascht


euch das Gesicht und die Hände bis zu den Ellenbogen und


streicht euch über den Kopf und (wascht euch) die Füße bis zu den


Knöcheln.) (Qur´an 5:6)


Waschen der Arme, dreimal von den Fingerspitzen bis zu den


Ellenbogen, beginnend mit der rechten Seite. Falls man einen Ring oder


eine Uhr trägt, soll man sie während dem Waschen bewegen, damit das


Wasser auch an diese Stellen kommt. Der Prophet ( ) sagte:


“Wenn ihr euch angezogen habt und die Gebetswaschung vollzieht,


so fangt mit rechts an.” (Sahih Ibn-Habban,Hadith Nr. 1090)


Von Nu`aim bin Abdullah Al-Mujmir, der sagte:


“Ich habe Abu Huraira bei der Gebetswaschung zugeschaut. Er wusch


sein Gesicht, er nahm dann Wasser in die Hand und wusch damit


seinen rechten Unterarm bis über das Ellenbogengelenk, dann nahm er


Wasser in die Hand und wusch damit seinen linken Unterarm bis über


das Ellenbogengelenk. Dann strich er über seinen Kopf. Danach nahm


er wieder Wasser in die Hand, verteilte es auf seinem rechten Fuß und


wusch ihn bis über den Knöchel, nahm dann Wasser in die Hand und


wusch damit seinen linken Fuß bis über den Knöchel.“ Anschließend


sagte er: „Genauso sah ich den Gesandten Allahs ( ), als er den Wudu`


vorgenommen hat.“ Und berichtet weiter, dass der Gesandte Allahs (


) sagte: „Ihr seid diejenigen, die mit einem Mal an der Stirn und einem


Reifen am Fußgelenk (als Spuren des Wudu`), am Tag der Auferstehung


erscheinen werden. Wer von euch die Dauer seiner Niederwerfung


(Sudschud) verlängern kann, der soll es tun.” (Sahih Muslim, Hadith Nr. 246)


WAS MAN ÜBER DIE RITUELLE 24


REINHEIT WISSEN MUSS


Das Bestreichen des Kopfes und der Ohren mit nassen Händen, nur


einmal. Beginnend am vorderen Teil des Kopfes, nach hinten und wieder


zurück. Abdullah bin Zaid sagte, dass der Prophet ( ),


“mit beiden Händen über seinen Kopf strich, angefangen vom


Vorderteil seines Kopfes über die Haare bis zum Hinterkopf und


wieder zurück.” (Sahih bin Khusaimah,Hadith Nr.155)


Das Führen der Zeigefinger in die Ohren und das Außen-Entlangstreichen


mit den Daumen. Ibn Abbas beschrieb die rituelle Gebetswaschung des


Propheten ( ):


“Dann strich er einmal über seinen Kopf und die Ohren.” (Sunan Abu


Dawud, Hadith Nr.133)


Und in einer anderen Erzählung:


“Dann strich er über seinen Kopf, führte die Zeigefinger in die


Ohren und strich mit den Daumen außen entlang.” (Sahih Ibn Habban,


Hadith Nr.1086)


Der Prophet ( ) sagte:


“Die Ohren sind Teil des Kopfes.” (Sunan Ibn Majah)


Waschen der Füße, dreimal, beginnend von den Zehenspitzen bis zu


den Knöcheln und beginnend mit dem rechten Fuß. Ibn Omar sagte:


“Der Prophet ( ) blieb einmal auf einer Reise, die wir unternommen


hatten, hinter uns zurück. Er holte uns ein, als wir gerade den Wudu


für ein Gebet vornahmen, welches schon überfällig war; wir fuhren


deshalb (in Eile) mit den Händen über unsere Füße, da wandte sich


der Prophet ( ) mit lauter Stimme uns zu und sagte: „Wehe den


Fersen, wenn sie im Feuer brennen.“ Und er wiederholte es zwei -


oder dreimal.” (Sahih Al-Bukhari,Hadith Nr. 60)


Bei der rituellen Gebetswaschung soll die Reihenfolge beachtet


werden, deshalb soll man die Reinigung, wie Allah im folgenden Vers


(Ajat) befohlen hat, Glied nach Glied, vornehmen. Allah ( ) sagt:


(O die ihr glaubt, wenn ihr euch zum Gebet aufstellt, dann wascht


euch das Gesicht und die Hände bis zu den Ellenbogen und


25 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA


streicht euch über den Kopf und (wascht euch) die Füße bis zu den


Knöcheln.) (Qur´an 5:6)


Man soll sich an das halten, was der Prophet ( ) getan hat und die


Reihenfolge beachten. Der Prophet ( ) sagte:


“Dies ist die Gebetswaschung (Wudu´) und Allah nimmt kein Gebet


ohne sie an.” (Sunan Ibn Majah)


Bei der rituellen Gebetswaschung soll die Reihenfolge eingehalten


werden, deshalb soll man die Reinigung wie Allah es in der vorigen


Ajat befohlen hat, Glied nach Glied, vornehmen. Man soll sich beim


Waschen eines Gliedes nicht so lang aufhalten, dass das vorige Glied


trocknet. Der Prophet ( )


“sah einen betenden Mann, der auf seinem Fuß einen trockenen


Fleck (so groß wie ein Dirham) hatte. Der Prophet ( ) wies ihn dazu


an, die Gebetswaschung und das Gebet zu wiederholen.” (Sunan Abu


Dawud,Hadith Nr.175)


Zusammenstellung der ausreichenden rituellen


Gebetswaschung (Wudu’)


• Die Absicht (Niyyah), sie soll im Herzen gefasst werden.


• Die Tasmiya, das man am Anfang des Wudu`s “Bismillah” sagt.


• Mund ausspülen und Säuberung der Nase einmal.


• Gesicht einmal waschen.


• Arme einmal bis zu den Ellenbogen waschen.


• Bestreichen des Kopfes mit den Ohren, nur einmal.


• Waschen der Füße bis zu den Knöcheln einmal.


• Bei der rituellen Gebetswaschung soll die Reihenfolge beachtet werden.


Sunnah-Teile der rituellen Gebetswaschung (Wudu’)


Der Siwak, nach der Aussage des Propheten ( ):


“Wäre es für meine Umma nicht eine Last, hätte ich sie angewiesen,


WAS MAN ÜBER DIE RITUELLE 26


REINHEIT WISSEN MUSS


bei jeder Gebetswaschung den Siwak zu benutzen.” (Al-Mustadrak ala


Al-Sahihain,Hadith Nr.516)


Waschen des Bartes. In der Überlieferung von Anas heißt es, dass der


Gesandte Allahs ( ) beim Vollziehen des Wudu´ mit einer Hand voll


Wasser seinen Bart mit seinen Fingern durchfuhr und sagte:


“So hat es mir Allah befohlen.” (Sunan Abu Dawud, Hadith Nr.145)


Massieren der gewaschenen Glieder. Von Abdullah bin Zaid wird


berichtet:


“Der Gesandte ( ) bekam einen Eimer Wasser, der zu zwei Dritteln


gefüllt war; damit hat er seine Gebetswaschung vorgenommen,


dann massierte er seine Arme.” (Sahih Ibn Habban,Hadith Nr.1083)


Überschreiten der festgelegten Grenzen beim Waschen des Gesichtes,


der Arme und der Füße, gemäß der Aussage des Propheten ( ):


“Die Angehörigen meiner Umma werden am Tage der Auferstehung


aufgerufen, und sie werden mit einem Mal auf der Stirn und einem


Reifen am Fußgelenk – als Spuren des Wudu`- erscheinen. Wer von


euch dann die Dauer seiner Niederwerfung (Sudschud) verlängern


kann, der soll es tun.” (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.136)


Waschen der Finger- und Zehenzwischenräume. Ibn Abbas berichtet,


dass der Prophet ( ) sagte:


“Wenn du die Gebetswaschung verrichtest, dann sollst du das


Wasser zwischen deine Finger und Zehen führen.” (Al-Mustadrak ala


Al-Sahihain,Hadith Nr.648)


Hier muss darauf geachtet werden, dass Ringe an den Fingern bewegt


werden, damit das Wasser auch diese Stellen erreichen kann. Es wurde


vom Propheten ( ) überliefert:


“Wenn er seine Gebetswaschung vollzog, bewegte er seinen Ring.”


(Sunan Ibn Majah, Hadith Nr.449)


Man soll beim Hineinziehen des Wassers in die Nase übertreiben,


aber dies gilt nur für die Nicht-Fastenden.


27 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA


Luqait bin Sabrah überlieferte von seinem Vater und sagte: „Ich sagte:


O Prophet Allahs ( ), berichte mir über Wudu´. Er sagte:


“Übertreibe bei der Gebetswaschung: du sollst das Wasser zwischen


deine Finger führen und übertreibe beim Hineinziehen des Wassers


in die Nase, es sei denn du fastest.” (Sahih Ibn Khusaimah,Hadith Nr.150)


Sparsam mit dem Wasser umgehen. Von Abdullah bin Mughafal ,


dass er seinen Sohn sagen hörte:


“O Allah ich bitte Dich um den weißen Palast auf der rechten Seite


des Paradieses. “ Ich sagte: “ O mein Sohn, wenn du Bittgebete


sprichst, dann bitte Allah um das Paradies (Jannah) und suche


Zuflucht bei Ihm vor dem Höllenfeuer, denn ich habe den Propheten


( ) sagen hören: “Gegen Ende der Zeit werden die Menschen in den


Bittgebeten und in der Reinheit übertreiben.” (Sahih Ibn Habban,Hadith


Nr. 6763)


Und unser Vorbild ist der Prophet Allahs ( ), der Gefährte des Propheten


Allahs ( ) Abu Bakr sagte:


“Der Prophet ( ) hat sich immer mit einer Saa` (ein altes Hohlmaß,


das etwa 3 kg beträgt) Wasser gewaschen (Ganzwaschung) und mit


einer Mud (eine Maßeinheit, die 2 Handvoll gleicht) gereinigt.”(Sahih


Muslim,Hadith Nr. 326)


Das Bittgebet danach. Von Omar wird berichtet, dass der Prophet (


) sagte:


“Jeder, der die Gebetswaschung gut durchführt und danach sagt:


“Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allah gibt. Er ist der


Einzige und Er hat keinen, der Ihm beigesellt ist, und ich bezeuge,


dass Muhammad Sein Diener und Gesandter ist.” (“Aschhadu


an-la-illaha illa-llah wahdahu la-scharika-lah, wa-aschhadu anna


Muhammadan abduhu wa-rasuluh.”) Oh Allah mach mich von den


reuig Umkehrenden und von den sich Reinigenden; dem werden


alle acht Tore des Paradieses geöffnet und er kann eintreten, von


welchem Tor er will.” (Sahih Ibn Habban,Hadith Nr. 6763)


WAS MAN ÜBER DIE RITUELLE 28


REINHEIT WISSEN MUSS


Das Verrichten des Wudu-Gebets (Salatu-ul-Wudu) nach Beendigung


der Gebetswaschung; es besteht aus zwei Einheiten (Raka`a). Von Uqba


bin Amer wird berichtet, dass der Prophet ( ) sagte:


“Jeder Muslim, der die Gebetswaschung gut durchführt und danach


ein Gebet von zwei Einheiten (Raka`a) mit aufrichtiger Hingabe betet,


wird mit dem Paradies (Jannah) belohnt.” (Sahih Muslim,Hadith Nr. 234)


Und von Abu Huraira wird berichtet, dass der Gesandte Allahs ( ) beim


Fajr (Frühgebet) zu Bilal sagte:


„O Bilal, erzähl mir von einer Tat, die du im Islam begingst, und auf


deren Lohn du am meisten hoffst! In dieser Nacht hörte ich deine


Schritte vor mir im Paradies.“ Da sagte Bilal: “Ich habe keine Tat


im Islam begangen, auf deren Lohn ich am meisten hoffe, außer


dass ich keine vollständige große rituelle Waschung bei Tag oder bei


Nacht unternehme, ohne dass ich mit dieser Reinheit bete, solange


es Allah will.” (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.1098)


ANNULLIERUNG DER RITUELLEN


GEBETSWASCHUNG (WUDU’)


Durch Ausscheidungen aus den beiden Ausscheidungswegen, wie


Urin und Stuhlgang. Allah sagt:


(Und wenn ihr krank seid oder auf einer Reise oder jemand von


euch vom Abort kommt oder ihr Frauen berührt habt und dann kein


Wasser findet, so wendet euch dem guten Erdboden zu und streicht


euch über das Gesicht und die Hände. Allah ist Allverzeihend und


Allvergebend.) (Qur´an 4:43)


Ausscheidung von Blähungen, hörbare oder lautlose Winde. Der


Gesandte Allahs ( ) sagte:


“Das Gebet desjenigen, bei dem ein Hadath geschah, wird solange nicht


angenommen, bis er die Gebetswaschung vollzogen hat.” Ein Mann


07


29 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA


aus Hadramaut (Yemen) fragte Abu Huraira über die Bedeutung des


Hadath und er sagte zu ihm:“ Es handelt sich um das Abgehen von


lautlosen und hörbaren Winden.” (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.135)


Durch Madhi, Vorflüßigkeit. Darunter versteht man die Flüssigkeit,


die der Mann bzw. die Frau (Vaginalsekret) beim geschlechtlichen


Vorspiel oder bei bloßer Vorstellung des Geschlechtsakts ausscheidet.


Und durch Wadi, Nachtropfen. Darunter versteht man die weiße


Flüssigkeit, die in bestimmten Krankheitsfällen nach dem Urinieren


ausgeschieden wird. Von Ali , der sagte:


“Ich war ein Mann, der oft Flüssigkeit (Madhi) aus der Prostata


bekam, und ich schämte mich, den Propheten danach zu fragen,


aus dem Grund, weil seine Tochter meine Ehefrau war. So bat ich


Al-Miqdad Ibn al-Aswad, ihn danach zu fragen. Er (der Gesandte


Allahs ( )) sagte: “Er soll sein Glied zuerst waschen und dann die


Gebetswaschung vollziehen.” (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.266)


Ibn Abbas sagte:


“Aber beim Samenerguss (Mani) muss die rituelle Ganzwaschung


(Ghusl) vollzogen werden. Aber bei Madhi und Wadi, sagte er:


Wasche dein Glied und vollziehe deine Gebetswaschung.” (Sunan Al-


Baihaqi al Kubra, Hadith Nr.771)


Durch Ausfluss des Istihada Blutes. Dieses Blut ist ein unreines Blut


und ist nicht wie das Haid-Blut (In der Rechtsterminologie versteht man


unter „Haid“ das Blut, das während der Menstruation fließt).


Von Fatima bint Abi Hubaisch, die oft Istihada Blut verlor, wird berichtet,


dass der Gesandte Allahs ( ) sagte:


“Es handelt sich dabei lediglich um eine Blutader, nicht um die


Monatsregel. Wenn die Monatsregel da ist, dann lasse das Gebet


sein und wenn ihr gewöhnlicher Zeitablauf vorbei ist, so wasche


das Blut von dir ab und verrichte deine Gebetswaschung und bete.”


(Sahih Ibn Habban, Hadith Nr.1348)


WAS MAN ÜBER DIE RITUELLE 30


REINHEIT WISSEN MUSS


Durch Tiefschlaf im Liegen, indem man nichts mehr wahrnimmt.


Von Ali wird berichtet, dass der Gesandte Allahs ( ) sagte:


“Wer in den Tiefschlaf verfällt, soll die Gebetswaschung vollziehen!”


(Sunan Abu Dawud, Hadith Nr.203)


Von Safwan Ibn Assal Al-Murady über die rituelle Benetzung von


Schuhen (Al-Mash), wird berichtet:


“Wir waren mit dem Gesandten Allahs ( ) auf Reisen und er hat


uns befohlen, unsere Schuhe drei Tage lang nicht auszuziehen,


außer wegen ritueller Unreinheit (nach dem Geschlechtsakt oder


Samenerguss). Jedoch nicht nach Verrichten der Notdurft, Urinieren


und Schlafen.” (Sahih Ibn Khusaimah, Hadith Nr.196)


“Was aber den Schlaf betrifft, während welchem man nicht


bewusstlos ist, so annulliert dies die Gebetswaschung (Wudu`) nicht.


Denn in der Überlieferung von Anas heißt es: “Die Gefährten des


Gesandten Allahs ( ) haben auf das Nacht-Gebet (Ischaa`) gewartet,


bis ihre Köpfe sanken. Dann beteten sie ohne die Gebetswaschung


zu vollziehen.” (Sunan Abu Dawud, Hadith Nr.200)


Durch das Genießen von Kamel-Fleisch. Von Jaber bin Samrah , der


sagte: Ein Mann fragte den Gesandten Allahs ( ):


“Soll ich meine Gebetswaschung vollziehen, wenn ich Schafsfleisch


gegessen habe? Der Gesandte Allahs ( ) sagte: Wenn du willst


vollziehe deine Gebetswaschung und wenn du nicht willst, so tue es


nicht. Dann sagte der Mann: Wenn ich Kamelfleisch gegessen habe, soll


ich meine Gebetswaschung vollziehen? Der Gesandte Allahs ( ) sagte:


Ja du sollst deine Gebetswaschung vollziehen, wenn du Kamelfleisch


gegessen hast! Dann sagte der Mann: Kann ich dort beten, wo die


Schafe sich aufhalten? Der Gesandte Allahs ( ) sagte: Ja! Dann sagte


der Mann: Kann ich dort beten, wo die Kamele sich aufhalten? Der


Gesandte Allahs ( ) sagte: Nein.” (Sahih Muslim, Hadith Nr.360)


Durch Wahnsinn, Bewusstlosigkeit oder Geistesabwesenheit, durch


Trunkenheit bzw. manche Medikamente, weil man dadurch die Kontrolle


31 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA


über sich verliert. Denn die Zurechnungsfähigkeit oder der Verstand ist


eine Voraussetzung für die Gottesdienste. Von ’Aischa (Allahs Wohlgefallen


auf ihr) wird berichtet, dass der Gesandte Allahs ( ) sagte:


“Das Schreibrohr wurde für drei aufgehoben: Für den Verrückten,


bis er wieder zu sich kommt; für den Schlafenden, bis er wieder


aufwacht und für den Knaben, bis er erwachsen wird.” (Sahih Ibn


Habban, Hadith Nr.142)


Durch Zurückweisen (ar-Riddah) des Islam, und das durch Taten oder


Worte. Wenn man aber zum Islam zurückkehrt, darf man nicht beten bis


man die Gebetswaschung vollzogen hat. Allah sagt:


(Wer den Glauben verleugnet, dessen Werk wird hinfällig, und im


Jenseits gehört er zu den Verlierern.) (Qur´an 5:5)


Und Allah sagt:


(Wenn du (Allah andere) beigesellst, wird dein Werk ganz gewiss


hinfällig, und du gehörst ganz gewiss zu den Verlierern.) (Qur´an 39:65)


Durch direkte Berührung des eigenen Geschlechtsorgans oder des


einer anderen Person mit der bloßen Hand; das gilt für Mann oder Frau,


jung oder alt. Und es gibt viele Hadithe, die die Gebetswaschung nach


Berühren von Geschlechtsgliedern für ungültig erklären. Der Gesandte


Allahs ( ) sagte:


“Wer seinen Penis berührt, soll die Gebetswaschung (Wudu’)


vollziehen, und wenn eine Frau ihr Geschlechtsteil berührt, soll sie


ihre Gebetswaschung (Wudu’) vollziehen.” (Musnad Al-Imam Ahmad,


Hadith Nr.7076)


Und der Gesandte Allahs ( ) sagte:


“Wer seinen Penis berührt, soll nicht beten, bevor er die


Gebetswaschung (Wudu) vollzogen hat.” (Sunan Abu Dawud)


Und der Gesandte Allahs ( ) sagte:


“Wer seinen Penis mit bloßer Hand berührt, muss die


Gebetswaschung (Wudu`) vollziehen.” (Sahih Ibn Habban)


WAS MAN ÜBER DIE RITUELLE 32


REINHEIT WISSEN MUSS


Manche Gelehrte sehen die Berührung des Penis nicht als Grund für die


Annullierung der rituellen Gebetswaschung an. In der Überlieferung von Talq


wird über einen Mann berichtet, der den Gesandten Allahs ( ) über einen


Mann befragte, der seinen Penis berührt, ob er seine rituelle Gebetswaschung


vollziehen muss. Woraufhin der Gesandte Allahs ( ) sagte:


“Nein, denn es ist ein Teil von dir.” (Sahih Ibn Habban)


Worin sich die Gelehrten nicht einig sind: annulliert es die


rituelle Gebetswaschung oder nicht?


• Ausscheidungen vom Körper, aus anderen als den zwei Wegen (Urin


und Stuhl). Wie Blutverlust, Nasenbluten, Erbrechen und krankhaftes


Nasenbluten.


• Berührung einer Frau mit Lust.


• Toten-Waschung. Es ist erwünscht, dass man Wudu’ macht.


• In diesem Punkt geht es um Zweifel. Wenn man Zweifel hat, ob


Blähungen abgegangen sind oder nicht, ob während dem Gebet oder


nicht, geht man davon aus, dass man noch Wudu’ hat, es sei denn,


man hörte ein Geräusch oder nahm Geruch war. Von Abu Huraira wird


berichtet, dass der Gesandte Allahs ( ) sagte:


“Wer immer in seinem Bauch etwas merkt, sich aber nicht sicher


ist, ob etwas abgegangen ist, soll das Gebet nicht verlassen, bis er


ein Geräusch hört oder Windabgang verspürt.” (Sahih Muslim)


Der Sinn dieser Überlieferung liegt darin, dass man sich sicher sein


soll, dass etwas aus einem abgegangen ist. Dies gilt für denjenigen,


der sich sicher über seine Reinheit ist, aber zweifelt, ob er Windabgang


hatte. Doch derjenige, der an seiner Reinheit zweifelt, muss die rituelle


Gebetswaschung vollziehen.


Wann ist die rituelle Gebetswaschung (Wudu’) erwünscht


• Beim Schlafengehen. Von Al-Bara` bin Azib wird berichtet, dass der


Gesandte Allahs ( ) sagte:


“Wenn du zu Bett gehen willst, so wasche dich in der Weise, wie


33 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA


du dies für das Gebet gewöhnlich tust, lege dich dann hin auf


deine rechte Seite und sprich: “O Allah, ich bin Dir mit meinem


Angesicht ergeben, und meine Angelegenheit überlasse ich Dir,


und meinen Rücken lehne ich an Dich, nur wohlwollend und aus


Furcht vor Dir; denn es gibt keine Zuflucht und Rettung vor Dir,


außer bei Dir. O Allah, ich glaube an Dein Buch, das Du offenbart


hast, und an Deinen Propheten, den Du entsandt hast.


“Allahumma aslamtu-wajhi illaik wa faudutu Amri illaik, wa aljaatu


Dhari illaik, raghbatan wa rahbatan illaik, la-maljaa wa la-Manjaa


mink illa illaik, allahuma amantu bi-Kitabika alldhi ansaltuh wa


binabieke alladhi arsaltuh”.


Stirbst du dann in derselben Nacht, so stirbst du auf der natürlichen


Grundlage des Glaubens; mache diese Worte aber auch als Letztes,


was du sprichst. Ich habe diese dem Propheten ( ) wieder vorgetragen,


und als ich an den Satz „O Allah, ich glaube an Dein Buch, das Du


offenbart hast“ kam, sagte ich: „und Deinen Gesandten“ und der


Prophet ( ) bemerkte dazu: “Nein, und an Deinen Propheten, den


Du entsandt hast.” (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.5952)


• Bei der rituellen Unreinheit (al-Dschunub), wenn man essen, trinken


oder schlafen gehen will. Von Ammar bin Yaser wird berichtet:


“Der Gesandte Allahs ( ) gab die Erlaubnis zum essen, trinken oder


schlafen nach dem Geschlechtsverkehr (al-Dschunub), nachdem man


die Gebetswaschung vollzogen hat.” (Sunan At Termidhi, Hadith Nr.613)


Auch für al-Dschunub, wenn er den Geschlechtsverkehr wiederholen


möchte. Der Gesandte Allahs ( ) sagte:


“Wenn einer von euch seiner Frau beischläft, und es wiederholen will,


soll er die Gebetswaschung vollziehen.” (Sahih Muslim, Hadith Nr. 308)


• Vor dem Pflicht Ghusl und dem erwünschten Ghusl. Von ’Aischa


(Allahs Wohlgefallen auf ihr) wird berichtet:


“Der Prophet ( ) pflegte wenn er eine Ganzwaschung (Ghusl)


nach dem Geschlechtsverkehr vornahm, mit der Waschung seiner


WAS MAN ÜBER DIE RITUELLE 34


REINHEIT WISSEN MUSS


beiden Hände zu beginnen; dann wusch er sich genauso wie für das


Gebet; danach führte er seine Finger ins Wasser, ging damit durch


sein Haar und berührte dabei die Kopfhaut; dann holte er Wasser


mit beiden Händen dreimal und goss es jedes Mal über seinen Kopf.


Anschließend goss er reichlich Wasser über sich in der Weise, dass


es seine ganze Körperhaut hinunterlief.” (Sahih Muslim, Hadith Nr.316)


• Erfrischung der rituellen Gebetswaschung bei jedem Gebet. Der


Gesandte Allahs ( ) sagte:


“Wäre es für meine Umma nicht eine Last, hätte ich sie angewiesen


bei jedem Gebet die rituelle Gebetswaschung zu verrichten und


mit jeder rituellen Gebetswaschung den Siwak zu benutzen.” (Al-


Sunan Al-Kubra, Hadith Nr.3039)


UNERWÜNSCHTE HANDLUNGEN DER


GEBETSWASCHUNG (WUDU‘)


Das Aussprechen der Absicht (Niyyah). Die Absicht soll im Herzen


gefasst werden. Zur Durchführung der rituellen Gebetswaschung muss


sie davor gefasst werden.


Ibn al-Qayyim (Rahimahu Allah) sagte: „Weder der Gesandte Allahs


( ), noch seine Gefährten, sagten am Anfang der Gebetswaschung


oder vor Verrichten der Notdurft, (Niyyah) „ich beabsichtige“. Es


gibt auch keinerlei Überlieferungen von ihm, weder mit gutem


Beweis (Isnad Sahih) oder schwachem Beweis (Daaief).“


Schaikh Al-Islam bin Taimiyah (Rahimahu Allah) sagte: „Die Absicht


für die Reinheit (Tahara) von Gebetswaschung, ritueller Ganzwaschung


(Ghusl), ritueller Reinigung mit Erde (Tayammum), das Gebet, die


soziale Pflichtabgabe (Zakaat), die Tilgungen (Kaffarat) und andere


gottesdienstliche Handlungen (Ibadat), muss nicht mit der Zunge


08


35 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA


ausgesprochen werden; nach Einigung der Gelehrten des Islam. Denn


die Absicht (Niyyah) soll im Herzen gefasst werden. Wenn jemand


fälschlicherweise mit der Zunge etwas ausspricht, was gegen das spricht,


was in seinem Herzen ist, so ist das gültig, was er beabsichtigt hat.“ (Al-


Fatawy Al-Kubra, von Schaikh Al-Islam bin Taimiyah, Buch der Taharah, Seite 213)


Das Sprechen von Bittgebeten während des Waschens der einzelnen


Glieder.


Wie manche, die beim Händewaschen sagen:


„Allahuma Aatiny Kitabi beyamini“ „Oh Allah gib mir mein Buch in


meine Rechte“. Und wenn sie ihr Gesicht waschen, sagen sie: „Allahuma


baied Waghi yaum tabiad Wuguh“ „Oh Allah mach mein Gesicht weiß,


an dem Tag wo Du die Gesichter weiß machst.”


Ibn al-Qayyim (Rahimahu Allah) sagte: „Es wurde von dem


Gesandten Allahs ( ) nichts überliefert, außer dass er bei der rituellen


Gebetswaschung (Wudu‘), „im Namen Allahs“ (Tasmiya) sagte. Und


jede Überlieferung über die rituelle Gebetswaschung (Wudu‘), die


der Gesandte Allahs ( ) nicht erwähnte und seiner Umma beibrachte,


ist erfunden. Es ist nichts bewiesen, außer dass er am Anfang der


Gebetswaschung „im Namen Allahs“ (Tasmiya) sagte; und nach


Beendigung der Gebetswaschung (Wudu‘):


“Aschhadu an-la-ilaha illa-llah wahdahu la-scharika-lah, wa-aschhadu


anna muhammadan abduhu wa-rasuluh, allahuma igalni mina-ltawabin


wa igalni mina-lmutataherin.”


“Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allah gibt. Er ist der Einzige


und Er hat keinen, der Ihm beigesellt ist, und ich bezeuge, dass


Muhammad Sein Diener und Gesandter ist, Allah mach mich von


den reuig Umkehrenden und mach mich von den sich Reinigenden.”


Die rituelle Benetzung des Halses bei der Gebetswaschung (Wudu‘)


nach Bestreichen des Kopfes.


Es wurde nicht überliefert, dass der Gesandte Allahs ( ) bei der


Gebetswaschung seinen Hals benetzte. Es gibt keinen richtigen Hadith, der



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