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Der Islam definiert ein Wunder als eine außergewöhnliche Tat oder ein Ereignis, das den Naturgesetzen widerspricht, und nur durch direktes Eingreifen Gottes, des Allmächtigen Selbst zustande kommen kann.  Das arabische Wort für Wunder istMu’jizah.  Es stammt von dem WortAjz, das bedeutet etwas, das entmündigt, dem nicht widerstanden werden kann, einzigartig.  Gemäß dem Islam werden Wunder mit der Erlaubnis Gottes vollbracht, von den Propheten Gottes.  Wunder sind weder Zauberei, was als Trick oder Illusion definiert wird, noch ist ein Wunder ein Ereignis, das durch gelehrte, rechtschaffene Menschen hervorgebracht wird, die keine Propheten Gottes sind.  Diese Ereignisse werden Karamahs genannt.  Also unterscheiden wir drei Kategorien: Wunder, Karamahs und Zauberei.





Gott hat die Propheten und Gesandten in erster Linie gesandt, um die Menschheit rechtzuleiten.  Sie waren Menschen von außergewöhnlichem Charakter, fromm und vertrauenswürdig, so dass die Menschen sie zu Vorbildern nehmen und ihnen folgen können.  Es waren keine Götter, Halbgötter oder Heilige mit göttlichen Eigenschaften, sondern es waren einfache Sterbliche, die mit einer schwierigen Aufgabe betraut waren.  Sie besaßen außergewöhnliche Eigenschaften, weil sie außerordentliche Prüfungen und Versuchungen überstehen mussten, um die Botschaft zu übermitteln, dass Gott Allein anzubeten ist. 





"Und Ich (Gott) habe die Ginn[1]wie du mit Meiner Erlaubnis die Blinden und die Aussätzigen heiltest; und wie du mit Meiner Erlaubnis die Toten erwecktest."





(Quran 5:10)





Ein Karamah ist ein außerordentliches Ereignis oder eine Angelegenheit, die durch die Hand eines Gläubigen gebracht wird, der Gott gehorcht, sich von Sünden fernhält und dessen Frömmigkeit aus der Sicht Gottes einen sehr hohen Grad hat.  Anders als ein Wunder, das öffentlich vollbracht wird, damit die Menschen die Wahrhaftigkeit eines Propheten erkennen, nutzt ein Karamahgewöhnlich nur demjenigen, dem es gegeben wurde.  Ein Karamah könnte Dinge enthalten, wie Wissen, Macht oder etwas Erstaunliches wie das Karamah, das Usayd ibn al-Hudayr, einem Gefährten des Propheten Muhammad gewährt wurde.  Eine Gruppe von Engeln in einer Wolke aus Licht spendete Usayd Schatten, wenn er den Quran rezitierte[2].  Ein  Karamah trat auch für Maryam, die Mutter des Propheten Jesus auf. 








Und so nahm sie Allah gnädig an und ließ sie in schöner Weise in der Obhut des Zacharias heranwachsen. Sooft Zacharias zu ihr in den Tempel hineintrat, fand er Speise bei ihr. Da sagte er: "O Maria, woher kommt dir dies zu?" Sie sagte: "Es ist von Allah; siehe, Allah versorgt unbegrenzt, wen Er will."





(Quran 3:37)





Ein Wunder ergibt nur Gutes und wird vom den Propheten vom Allmächtigen als Zeichen ihrer Glaubwürdigkeit gegeben.  Dies ist verbunden mit außerordentlicher Sittlichkeit und gutem Charakter, sowie einer Botschaft der Güte.    





Magie kann auch etwas Außergewöhnliches hervorbringen, allerdings kann Zauberei nichts Gutes hervorbringen.  Sie wird von schlechten Menschen praktiziert und sie wird vollbracht, indem man die Hilfe der Teufel in Anspruch nimmt und sich ihnen nähert.[3]  Wunder können nicht erlernt oder rückgängig gemacht werden, während Magie erlernt, zunichte und rückgängig gemacht werden kann.





Das Zusammentreffen des Propheten Moses mit den Zauberern am Hof des Pharaos erklärt den Unterschied zwischen Zauberei und Wundern.








So wurde die Wahrheit vollzogen, und ihre Werke erwiesen sich als nichtig. Dort wurden sie damals besiegt, und beschämt kehrten sie um.  





 (Quran 7:115-120)





Die Zauberer verstanden, dass Moses keinen Trick und keine Illusion vorführte, wie sie es getan hatten.  Sie verstanden sich gut auf Täuschungen und wußten, dass Moses ein Wunder vollbrachte.  Daher akzeptierten sie die Wahrheit und fielen vor Gott nieder, wohl wissend, dass ihnen dies den Tod bringen würde, weil sie damit dem Pharao ungehorsam gewesen waren. 





Von Wundern gibt es zwei Arten: diejenigen, die auf Wunsch der Menschen auftreten, die ein Zeichen für die Glaubwürdigkeit des Propheten verlangen, der zu ihnen gesandt wurde, und die zweite Art, die auftritt, ohne verlangt worden zu sein.  Ein Beispiel für die erste Art ist als das Volk des Propheten Saleh verlangt hat, dass von hinter dem Berg eine Kamelstute mit ihrem Fohlen hervorkommt. Und ebenfalls als die Ungläubigen in Mekka den Propheten Muhammad baten, ihnen ein Wunder zu zeigen, da zeigte er ihnen die Spaltung des Mondes.  Einer der Gefährten des Propheten Muhammad erwähnte dieses Ereignis, als er sagte:





"Wir waren beim Gesandten Gottes in Mina, als der Mond in zwei Teile gespalten wurde.  Ein Teil war hinter dem Berg und der andere Teil war auf dieser Seite des Berges.  Der Gesandte Gottes sagte zu uns: "Seid hierfür Zeugen."





Sahieh Muslim





Ein Beispiel für die zweite Art ist das, was geschah, als der Baumstamm weinte und sich nach dem Propheten Muhammad sehnte.  Er, der Prophet, pflegte seine Freitagspredigt zu halten und sich dabei an den Palmenstamm zu lehnen.  Einer seiner Anhänger schlug vor, eine Kanzel für ihn zu errichten und das taten sie.  Da begann der Baum wie ein Kind nach ihm zu jammern, als der Prophet am folgenden Freitag auf der Kanzel stand. 





Muslime glauben, dass der Qur´an selbst ein Wunder darstellt.





  Der Prophet Muhammad sagte: "Jedem Propheten wurden Wunder gegeben, aufgrund derer ihre Völker ihnen glaubten, aber mir wurde eine göttliche Offenbarung gegeben, die Allah mir offenbart hat, daher hoffe ich, dass meine Anhänger die Anhänger anderer Propheten am Tag des Gerichts übertreffen werden."





Sahieh Al-Bukhari





 Der Prophet Muhammad deutete an, dass der Qur´an selbst das größte Wunder aller Zeiten ist; er ist ein wunderbares Buch voller Wunder verschiedenster Art.  Seine Offenbarung, seine literarische Exzellenz und sein Inhalt, einschließlich wissenschaftlicher, prophetischer und historischer Information, all das trägt zum Status des Qur´an als Wunder bei. 



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