EinleitungDieses Kapitel aus 18 Versen wurde in Medina offenbart, und es erhält seinen Titel von dem Verweis auf die privaten Räume der Frauen des Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, im vierten Vers. Kapitel aus Medina konzentrieren sich normalerweise darauf, die erste muslimische Gemeinschaft zu bilden und zu unterrichten, und dieses bildet da keine Ausnahme. Es wird gesagt, dass es offenbart wurde, nachdem eine Delegation in Medina angekommen war und nach dem Propheten Muhammad von außerhalb der Wohnräume seiner Ehefrauen gerufen hatte.
Dieses Kapitel ist ein Versuch, der jungen Gemeinschaft gute Manieren beizubringen, Manieren die für einen Gläubigen nützlich sind. Zuerst im Hinblick auf Gott und Seinen Gesandten, den Propheten Muhammad. Dann im Hinblick auf die Gemeinschaft, in der sie leben, die Gläubigen werden vor Verhaltensweisen gewarnt, die das eng gestrickte soziale Gewebe verderben könnten. Sie werden vor den Gefahren des Tribalismus und des Nationalismus gewarnt. Und schließlich wird ihnen gesagt, dass Glaube mehr als nur Worte ist; es sind die Taten, die auf diese Worte folgen.
Verse 1- 5 Respekt zeigen
Die ersten beiden Verse wenden sich direkt an die Gläubigen. Er beginnt mit: O ihr Gläubigen. Stellt euch nicht selbst vor Gott und Seinen Gesandten, sondern wartet auf Anweisungen, und folgt dem Weg des Propheten Muhammad. Fürchtet Gott, denn Er hört und weiß alles. O ihr Gläubigen. Erhebt eure Stimmen nicht und versucht nicht, den Propheten Muhammad zu übertönen, wenn er spricht. Erweist den gebührenden Respekt, benehmt euch nicht so, als wenn ihr euch unter einander unterhaltet. Gebt acht, dass eure guten Taten nicht verloren gehen, ohne dass ihr versteht aus welchem Grund.
Diejenigen unter euch, die ihre Stimmen dämpfen und in der Gegenwart des Propheten Muhammad sanft sprechen, sind diejenigen, die die Prüfung von Gott bestanden haben und die tatsächlich fromm sind. Sie sind diejenigen, denen vergeben wird, und die mit einer großen Belohnung gesegnet werden. Dem Propheten Muhammad wird gesagt, dass es denen, deren Stimmen laut sind und die schreiend, damit sie gehört werden, außerhalb seiner Privaträume stehen, an Verständnis und gesundem Menschenverstand mangelt. Sie benutzen ihren Verstand nicht, denn wenn sie dies täten, hätten sie gewusst, dass es besser für sie gewesen wären, geduldig zu warten. Aber Gott ist Vergebend und Barmherzig.
Verse 6 – 8 Eine Erinnerung
Innerhalb einer Gemeinschaft gibt es für gewöhnlich praktische Maßnahmen, mit denen man eventuell auftretende Differenzen lösen kann. Wenn man mit diesen Differenzen nicht angemessen umgeht, könnten sie die Struktur der Gesellschaft untergraben. Gott wendet sich wieder an die Gläubigen, erklärt ihnen, wie sie Neuigkeiten und Berichte empfangen sollen, und betont die Wichtigkeit, alle Berichte zu überprüfen. Er sagt, wenn eine schlechte Person oder ein Unruhestifter dir eine Nachricht überbringt, musst du erst darüber nachforschen, bevor du handelst. Eine übereilige Reaktion könnte zu Unrecht gegenüber einer oder mehreren Personen führen, und du könntest das später bereuen.
Die Muslime werden daran erinnert, dass ihre größte Gabe, der Prophet Muhammad unter ihnen ist. Seid euch dessen bewusst, spricht Gott und messt dieser Sache die gebührende Wichtigkeit zu. Wenn der Prophet Muhammad den Ratschlägen einiger seiner Mitmenschen folgen würde, so würden sicherlich alle Schaden nehmen. Belasst alle Angelegenheiten in den Händen Gottes und des Propheten Muhammads. Dieser Glaube, den ihr habt, ist wunderschön und Unglaube ist eine Sünde. Übeltaten und Unglauben sollt ihr verabscheuen. Diejenigen, die auf dem geraden Weg sind, sind nur durch die Gnade und den Segen Gottes rechtgeleitet. Er ist Wissend und Weise.
Verse 9- 10 Gerechtigkeit
Wenn zwei Gruppen der Gläubigen kämpfen oder die Waffen gegen einander erheben, sollte die muslimische Gemeinschaft sich zusammen anstrengen, um Frieden zwischen ihnen zu stiften. Wenn eine Partei weiterhin falsch handelt oder die Versöhnung ablehnt, müssen die Muslime gegen die Unterdrücker kämpfen, bis sie sich den Befehlen Gottes unterwerfen. Gott liebt diejenigen, die gerecht sind. Alle Gläubigen sind für einander eine Familie, deshalb stiftet Frieden in eurer Familie. Seid Gottes bewusst, damit ihr Seine Gnade erhaltet.
Verse 11 – 13 Eine Familie
Eine Gruppe der Gläubigen sollte eine andere Gruppe nicht verhöhnen. Ihr seid eine Familie im Glauben; ihr alle habt ein Anrecht auf Freiheit und Integrität. Diejenigen, die ihr verleumdet sind in den Augen Gottes vielleicht besser als ihr. Macht keine sarkastischen Bemerkungen über einander. Und benutzt keine beleidigenden Namen. Diejenigen, die diese Dinge tun, werden als Störenfried bezeichnet und das ist sehr schlecht, nachdem ihr den Islam angenommen habt.
Vermeidet es, misstrauisch zu sein und spioniert einander nicht aus. Sprecht nicht schlecht hinter ihren Rücken über die Menschen, wenn ihr das tut, ist das so, als würdet ihr das Fleisch eures toten Bruders essen. Ihr würdet das verabscheuen, also seid Gottes bewusst, und Er wird eure Reue annehmen. Gott erinnert die Gläubigen daran, dass sie von einem einzigen Paar erschaffen wurden, einem Mann und einer Frau. Ihr seid ein Volk und ihr seid nur in Stämme und Nationen unterteilt, damit ihr einander kennenlernen möget. Nur eine Sache bestimmt den Wert einer Person in den Augen Gottes und das ist Frömmigkeit.
Verse 14 – 18 Ein wahrer Gläubiger
Die Wüstenaraber sagen, sie seien Gläubige, aber das sind sie nicht. Sie haben sich ergeben, ja, doch der Glaube ist nicht in ihre Herzen eingezogen. Nichtsdestotrotz werden sie für alle ihre guten Taten belohnt, denn Gott ist Vergebend und Barmherzig. Wahre Gläubige, sagt Gott, sind diejenigen, die an Gott und an den Propheten Muhammad ohne einen Zweifel und ohne zu zögern glauben. Es sind diejenigen, die standhaft bleiben, den Richtlinien Gottes in allen Situationen folgen.
Versucht nicht, Gott über Seine Religion zu belehren, denn Er weiß, was in euren Herzen und in euren Köpfen ist und ebenso was im Himmel und auf Erden ist. Er weiß alles. Einige Menschen dachten, sie würden dem Propheten Muhammad einen Gefallen tun, wenn sie den Islam annehmen, aber sie sollten wissen, dass Gott Derjenige ist, Der ihnen einen Gefallen getan hat, indem Er sie zum wahren Glauben geführt hat. Er kennt alles, das im Himmel und auf Erden offen oder verborgen ist, und Er sieht, was ihr tut.