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Die Schaffung eines Bewusstseins für die Umwelt


(teil 1 von 4): Die Natur der Natur


„Sein ist das Königreich der Himmel und der Erde. Und zu Ihm


werdet ihr zurückgebracht." (Quran 39:44)


Der Islam lehrt, dass alles im Universum, alle ökologischen Systeme und


die Lebensformen, die sie unterstützen, erschaffen wurden und erhalten werden


von ihrem Herrn - Gott, dem Einen Wahren Gott, Gott. Als solches haben


menschliche Wesen tatsächlich mehr mit einem Fisch im Meer, den Vögeln am


Himmel und den wilden Tieren, die auf Erden kreuchen gemeinsam, als mit


Gott Selbst.


„Es gibt kein Getier auf Erden und keinen Vogel, der auf seinen


zwei Schwingen dahinfliegt, die nicht Gemeinschaften wären so


wie ihr. Nichts haben Wir in dem Buch ausgelassen. Vor ihrem


Herrn sollen sie dann versammelt werden.“ (Quran 6:38)


Auch wenn der Mensch an der Spitze der Nahrungskette steht, ist er immer


noch ein Teil der Nahrungskette; während der Schöpfer keinerlei Bedarf an


Nahrung besitzt oder daran, Schutz zu suchen oder sich fortzupflanzen.


Diejenigen, die versäumen, diese Realität zu sehen und die anstatt dessen ihre


Mitmenschen als Anbetungsobjekte nehmen, tun gut daran, über folgenden


Vers nachzudenken:


“Der Messias, der Sohn der Maria, war nur ein Gesandter;


gewiß, andere Gesandte sind vor ihm dahingegangen. Und seine


Mutter war eine Wahrhaftige; beide pflegten, Speise zu sich zu


nehmen. Siehe, wie Wir die Zeichen für sie erklären, und siehe,


wie sie sich abwenden.” (Quran 5:75)


Bemerkenswert ist an diesem Vers, zu betonen, dass wenn jemand Nahrung


haben muss, so muss er oder sie auch urinieren usw., um sich von den


Abfallprodukten der Nahrung zu befreien. Wie weit entfernt ist Gott von


derartigen physiologischen Bedürfnissen.


“Auch vor dir schickten Wir keine Gesandten, die keine Speise


aßen oder nicht auf den Märkten umhergingen...”(Quran


25:20)


Mit anderen Worten, obwohl die Propheten, ihre Anhänger und die


gläubigen Mitglieder ihrer Haushalte wirklich die besten und


rechtschaffendsten Geschöpfe Gottes waren, die jemals auf der Erdoberfläche


gewandelt sind, waren sie trotz allem Seine Geschöpfe, von Ihm gesandt und


völlig von Ihm abhängig, was ihr Leben, ihre Versorgung und ihre Erlösung


angeht. Bevor man daher die Beziehung zwischen Mensch und seiner


Umgebung einschätzen kann, muss man zuerst die Beziehung zwischen


Mensch und Gott schätzen.


Ubudiyya – dem Einen Gott dienen


Muslime glauben, dass die gesamte Schöpfung in einem natürlichen


Zustand der Unterwerfung zu ihrem Schöpfer geschaffen wurde. Das bedeutet,


da sich alle Dinge von Geburt an dem Einen Gott unterwerfen, befinden sie


sich in dem natürlichen Zustand des Islam – so gesehen. Der Gepard, der die


Gazelle jagt und die Gazelle, die vor dem Geparden flüchtet, verhalten sich


nicht nur so, weil Gott es so für sie vorgeschrieben hat, sondern weil Er es so


befohlen hat.


“Und Sein ist, wer in den Himmeln und auf der Erde ist. Alle


sind Ihm gehorsam.” (Quran 30:26)


Es ist nur so, weil die Schöpfung genau dem Verlauf folgt, den Gott für sie


bestimmt hat, dass wir Ausgeglichenheit und Harmonie im gesamten


Universum haben, die allgemein als “die Naturgesetze” oder „die natürliche


Ordnung des Universums“ bekannt sind. Dieser Gehorsam der Welt um uns


herum dem Göttlichen gegenüber in ihrem Handeln ihrer eingeborenen Natur


entsprechend, ist ein Zustand ständiger Dienstbarkeit und Anbetung.


Zahlreiche Passagen des Qur´an weisen auf diese Realität hin.


“Hast du nicht gesehen, daß Allah es ist, Den alle lobpreisen, die


in den Himmeln und auf Erden sind, und sogar die Vögel im


Schwebeflug? Jedes (Geschöpf) kennt seine eigene (Weise von)


Gebet und Lobpreisung. Und Allah weiß wohl, was sie


tun.” (Quran 24:41)


“Die sieben Himmel und die Erde und alle darin lobpreisen Ihn;


und es gibt nichts, was Seine Herrlichkeit nicht preist; ihr aber


versteht deren Lobpreisung nicht. Wahrlich, Er ist Nachsichtig,


Allverzeihend.” (Quran 17:44)


“Da ist keiner in den Himmeln noch auf der Erde, der dem


Allerbarmer anders denn als Diener sich nahen dürfte.”(Quran


19:93)


Fitra – Die ursprünglische Natur des Menschen


Auch Menschen wurden mit einer natürlichen islamischen


Veranlagunggeschaffen, die als Fitra bekannt ist. Wenn sie sich selbst


überlassen würden, um ihrer Fitra oder „Natur“ zu folgen, würden alle


Menschen an den Tauhid(islamischen Monotheismus) glauben, sie würden


instinktiv ihren Schöpfer erkennen und wären geneigt, Ihn anzubeten und


allgemein gute Taten zu verrichten. Gott sagt im Qur´an:


“So richte dein Antlitz in aufrichtiger Weise auf den Glauben;


(dies entspricht) der natürlichen Veranlagung (Fitra), mit der


Allah die Menschen geschaffen hat. Es gibt keine Veränderung


an Allahs Schöpfung. Das ist der beständige Glaube. Allein die


meisten Menschen wissen es nicht.” (Quran 30:30)


Also kann mit Recht argumentiert werden, dass Islam und damit alles, was


für gut gehalten wird, einschließlich Umweltbewusstsein, nicht


notwendigerweise etwas ist, das indoktriniert werden müsste, sondern einfach


nur aus der Tiefe hinauf in das Bewusstsein des Menschen aufgeweckt werden


muss. Nur dann wird die Menschheit im Einklang mit dem übrigen Universum


leben. Nach alledem hat jede menschliche Seele, die jemals gelebt hat und


leben wird, mindestens einmal geschworen, ihren Schöpfer erkannt zu haben.


“Und als dein Herr aus den Kindern Adams - aus ihren Lenden


ihre Nachkommenschaft hervorbrachte und sie zu Zeugen


gegen Sich Selbst machte (, indem Er sprach): "Bin Ich nicht


euer Herr?", sagten sie: "Doch, wir bezeugen es." (Dies ist so,)


damit ihr nicht am Tage der Auferstehung sprecht: "Siehe, wir


wußten nichts davon."” (Quran 7:172)


(teil 2 von 4): Mensch – Gottes Statthalter auf Erden


“Und als dein Herr zu den Engeln sprach: Ich mache auf


der Erde einen Khalifa (Nachfolger), sagten sie: ´Machst du


dort einen, der dort Unheil anrichtet und Blut vergießt?


Und wir preisen Dich mit Deinem Lob, und Wir heiligen


Dich!´ Er sprach: Ich weiß, was ihr nicht wisst.’” (Quran


2:30)


Die Menschheit wurde durch


ihren Vater Adam als Khalifah – ein


Begriff der gleichermaßen


Nachfolger, Verwalter, Vertrauter,


Vizekönig und Hüter bedeutet - auf


die Erde entsandt. Das bedeutet, der


Mensch wurde dafür verantwortlich


gemacht, die Resourcen der Erde mit


Bedacht zu verwenden; Resourcen,


die Gott für jeden Bedarf bereitgestellt hat.


“Gott ist es, Der die Himmel und die Erde geschaffen hat


und vom Himmel Wasser herabgesandt hat und damit von


den Früchten hervorgebracht hat als Versorgung für euch,


und Er hat euch die Schiffe dienstbar gemacht, damit sie


auf dem Meer fahren nach Seinem Auftrag, und Er hat


euch die Gewässer dienstbar gemacht, und Er hat euch die


Sonne dienstbar gemacht und den Mond, zwei


Unermüdliche, und Er hat euch die Nacht dienstbar


gemacht und die Tageszeit...” (Quran 14:32-33)


“Seht ihr nicht, dass Gott euch dienstbar gemacht hat, was


in den Himmeln und was auf der Erde ist, und Er euch mit


Seinen Wohltaten überhäuft, äußeren und inwendigen?


Und unter den Menschen ist mancher, der über Gott


streitet ohne Wissen und ohne Rechtleitung und ohne


erleuchtende Schrift.” (Quran 31:20)


Also wurde die Erde zu einem bestimmten Sinn und Zweck geschaffen: um


es den Menschen leicht zu machen, ihre Aufgabe zu erfüllen, zu der sie


erschaffen wurden: ihren Schöpfer anzubeten und Ihm zu dienen.


“Und Ich (Gott) habe die Ğinn und die Menschheit zu


nichts sonst geschaffen, außer dass sie Mir (Alleine)


dienen.” (Quran 51:56)


Obwohl die Erschaffung der Himmel und der Erde in den Augen Gottes


eigentlich viel großartiger ist, als die Erschaffung der Menschheit [siehe


Qur´an 40:57], tragen die Menschen eine Verantwortung, die die Himmel und


die Erde nicht tragen. In der Tat hat Gott den Himmeln und der Erde


angeboten, ihnen moralische Verantwortung zu übertragen. Allerdings


verstanden sie welches Gewicht von ihnen verlangt werden würde und daher


lehnten sie voller Respekt ab. Adam aber akzeptierte es, die moralische


Verantwortung im Namen der Menschheit auf sich zu nehmen. Ach! Anders


als ihr Vater waren und sind viele Nachkommen Adams ungläubig, unfähig


und unwilling, ihren Verpflichtungen treu zu sein.


“Wir haben ja das Anzuvertrauende den Himmeln und der


Erde und den Felsenbergen angeboten, da weigerten sie


sich, dass sie es tragen und schreckten davor zurück, und


der Mensch hat es getragen, er ist ja unrechthandelnd (sich


selbst gegenüber) unwissend (in bezug auf die


Ergebnisse)...” (Quran 33:72)


Wenn der Mensch voller Glauben seine Treuepflicht erfüllt, indem er Gott


gehorcht und anbetet, wie es seiner angeborenen Natur entspricht, erlangt er


Gottes Zufriedenheit und Belohnung; wenn er es nicht tut, braucht er Seine


Vergebung. Zufällig ist der einzige Grund dafür, dass eine Person falschen und


erdrückenden Wünschen erliegt, dass die Person sich selbst erlaubt, von ihrer


Natur weggeleitet zu werden; vom geraden Weg abzuweichen und die krumme


Bahn einzuschlagen, die der Feind Gottes und des Menschen eingeschlagen


hat: Satan.


“Er (Satan) sagte: ´Hast Du Dir diesen angesehen, den Du


mehr als mich geehrt hast? Wenn Du mir Aufschub gibst


bis zum Tag der Auferstehung, ganz bestimmt überwältige


ich seine Nachkommenschaft, außer wenigen.” (Quran


17:62)


“Und er (Satan) hat gesagt: ´Ganz bestimmt nehme ich von


Deinen Knechten eine pflichtmäßige Zuteilung, und ganz


bestimmt lasse ich sie fehlgehen, und ganz bestimmt wecke


ich Wünsche in ihnen, und ganz bestimmt trage ich es


ihnen auf, so dass sie ganz bestimmt dem Vieh die Ohren


einschneiden, und ganz bestimmt trage ich es ihnen auf,


dass sie ganz bestimmt die Schöpfung Allahs ändern´, - und


wer sich den Teufel als Schutzfreund nimmt, anstatt Gott,


der hat schon ganz klaren Verlust erlitten. Er macht ihnen


Versprechungen und weckt ihnen Wünsche, und der Teufel


verspricht nichts außer der Verblendung.” (Quran 4:118-


120)


So, nachdem wir nun die wichtigste Realität über die natürliche Umgebung


und unseren Platz darin kennengelernt haben, die darin besteht, dass mit


Ausnahme der Menschheit (und der Ğinn) die gesamte Schöpfung belebt oder


unbelebt, aus dem, was ihr angeborenen ist, heraus Gott gehorcht und in


Harmonie lebt, lernen wir ebenfalls, wie der Mensch seinen unschuldigen,


natürlichen Zustand zurückgewinnen kann: indem er Gott dient und Ihm


gehorcht. Und eine der großen und lobenswerten Taten des Gehorsams ist, uns


verantwortungsbewusst der Welt um uns herum gegenüber zu verhalten. Eine


Welt, die für den Zweck dieser Abhandlung, in zwei Hauptreiche oder


Resourcen aufgeteilt werden kann: die Dinge des Tierreichs und ihrer


natürlichen Heimat.


“Gott ist es, Der euch das Meer dienstbar gemacht hat,


damit die Schiffe darauf fahren nach Seinem Befehl, und


damit ihr von Seiner Gunst erstrebt, und vielleicht seid ihr


dankbar. Und Er hat euch dienstbar gemacht, was in den


Himmeln und was auf der Erde ist, insgesamt von Ihm.


Hierin sind ja bestimmt Zeichen für Leute, die


nachdenken.” (Quran 45:12-13)


(teil 3 von 4): Tierrecht und Unrecht


“Und Gott hat jedes Lebewesen aus Wasser erschaffen.


Unter ihnen sind manche, die auf ihren Bäuchen kriechen,


und unter ihnen sind manche, die auf zwei Beinen gehen,


und unter ihnen sind manche, die sich auf vieren


fortbewegen. Gott schafft, was Er will. Wahrlich, Gott hat


Macht über alle Dinge.” (Quran 24:45)


In den überlieferten Texten des Islam finden wir, dass Gott Tieren bei den


Schicksalen von Völkern nicht unbedeutende Rollen zukommen lassen hat.


Schließlich werden wir im obrigen Vers über unseren gemeinsamen Ursprung


informiert: Wasser.


Bei der Geschichte des Volkes Thamud beispielsweise wird uns gezeigt,


wie der Islam die gute Behandlung von Tieren fordert oder genauer gesagt, die


schweren Folgen wenn sie misshandelt werden. Denn erst nachdem die


Thamud die wunderbare Kamelstute geschlachtet hatten, die Gott ihnen als


Zeichen gesandt hatte, nachdem sie das Tier bereits gequält hatten, indem sie


ihm das Trinkwasser verweigerten, hat Gott das Volk mit einem einzigen


Schrei zerstört.[1]


“So leugneten die Tamud (die Wahrheit ihres Propheten


Salih) in ihrem Trotz. Als der Unseligste unter ihnen


auftrat, da sagte der Gesandte Gottes zu ihnen: "Haltet


euch von der Kamelstute Gottes und von ihrer Tränke


fern!" Sie aber bezichtigten ihn der Lüge und töteten sie;


darum kam ihr Herr (zur Vergeltung) für ihre Schuld mit


Seinem Zorn über sie und ebnete sie ein!” (Quran 91:11-4)


Um am besten einzuschätzen, wie ernsthaft der Islam das hochhält, was in


modernen Zeiten gemeinhin als “Tierschutz” bezeichnet wird, und wie


ernsthaft er jegliches Unrecht, das an Tieren verübt wird, verurteilt, braucht


man nichts weiter als die autentischen Überlieferungen (ar. Ahadith) des


Propheten Muhammad zur Rate ziehen. Es wird kein ausführlicher


Kommentar nötig sein, denn die Worte des Propheten, die oft sehr


emotionsgeladen und voller Mitleid für das Leiden der Vögel und Tiere waren,


sprechen laut für sich selbst, und sie zeigen lebendig die nie zuvor gekannte


„humanistische“ Sichtweise für die Mitgeschöpfe des Menschen. Einige der


vielen Aussprüche des Propheten Muhammad waren:


“Als ein Mann auf der Straße ging, überkam ihn großer Durst. Da fand er


einen Brunnen, er stieg hinein, trank (bis er satt war) und kam dann


wieder hinaus. Dort sah er einen Hund, der sehr hechelte und die feuchte


Erde fraß. Er sagte: ‘Fürwahr, dieser Hund ist genauso durstig, wie ich es


war.´ Da stieg er (nochmals) in den Brunnen hinab und füllte seine


Ledersocken mit Wasser. Seine Socken mit dem Mund haltend, kam er


wieder aus dem Brunnen heraus und stillte den Durst des Hundes. Dafür


dankte ihm Gott und vergab ihm seine Sünden.” Die Gefährten fragten:


‘O Gesandter Gottes! Werden wir wirklich für die (freundliche


Behandlung der) Tiere belohnt?’ Der Prophet antwortete: ‘Es gibt einen


Lohn für (die Freundlichkeit für) jedes lebende Wesen.’” (Sahih Al-


Bukhari, Sahih Muslim, Abu Dawud)


“Eine Frau wurde wegen einer Katze bestraft. Sie sperrte sie ein, bis sie


starb, daher kam sie in das Höllenfeuer. Sie hatte sie weder gefüttert noch


ihren Durst gestillt, als sie sie eingesperrt hielt, noch ließ sie sie hinaus,


damit sie sich von den Insekten der Erde ernähren konnte.” (Sahieh Al-


Bukhari, Sahieh Muslim, Ibn Majah)


“Wer auch [nur] einen Spatz ohne guten Grund tötet, den wird Gott


darüber am Tag des Wiedererweckung befragen.” (Ahmed)


“Benutzt keine Lebewesen als Zielscheibe.” (Sahih Muslim)


“Ein früherer Prophet Gottes wurde von einer Ameise gestochen und da


hat er aus Wut angeordnet, das ganze Nest der Ameisen zu verbrennen.


Daraufhin rügte Gott diesen Propheten mit den Worten: “Weil dich eine


Ameise gestochen hat, hast du eine ganze Gesellschaft verbrannt, die Mich


lobpreist?“ (Sahih Al-Bukhari, Sahih Muslim)


“Derjenige, dessen Pferd eine Quelle des Lohns ist, ist derjenige, der es für


den Weg Gottes hält und mit einem langen Seil auf der Weide oder in


einem Garten anbindet. Eine solche Person wird eine Belohnung erhalten,


die dem entspricht, was das Seil dem Pferd erlaubt, von der Weide oder


dem Garten zu fressen. Und wenn das Pferd sein Seil zerreisst und einen


oder zwei Hügel überquert, dann zählen alle seine Hufabdrücke und sein


Dung als gute Taten für seinen Besitzer. Und wenn es an einen Fluß


kommt und davon trinkt, dann wird das ebenfalls als gute Tat für seinen


Besitzer gezählt.” (Sahih Al-Bukhari)


“Schneidet nicht den Schopf eines Pferdes, denn der Anstand hängt an


seinem Schopf; auch nicht seine Mähne, denn sie schützt es; auch nicht


seinen Schweif, denn es ist seine Fliegenklatsche.” (Abu Dawud)


“Als ein Mann auf einer Kuh ritt, drehte sie sich zu ihm und sagte: ‘Ich


bin nicht zu diesem Zweck geschaffen worden; ich bin zum Pflügen


geschaffen worden.’” (Sahih Al-Bukhari)


Abdullah bin Abbas berichtete:


“Der Gesandte Gottes verbat, Tiere zum Kampf auf einander


loszuhetzen.” (Sahih Al-Bukhari, Sahih Muslim, at-Tirmidhi)


Abdur-Rahman bin Abdullah bin Mas‘ud berichtete:


“Wir waren auf Reisen mit dem Gesandten Gottes, und er verließ uns eine


Weile lang. Während seiner Abwesenheit sahen wir einen Vogel, der


Hummara genannt wird, mit seinen beiden Jungen und wir nahmen ihm


die Jungen weg. Die Vogelmutter kreiste über uns in der Luft, schlug in


ihrem Leid mit den Flügeln nach uns, als der Prophet zu uns zurückkam


und sagte: ´Wer hat die Gefühle dieses Vogels verletzt, indem er seine


Jungen nahm? Gebt sie ihr zurück!’” (Sahih Muslim)


Jabir bin Abdullah berichtete, dass der Prophet, als er an einem Esel mit


Brandzeichen im Gesicht vorbeikam, so wütend wurde, dass er ausrief:


“Möge Gott denjenigen verfluchen, der ihn gebrannt hat.” (Sahih Muslim)


Aischa, die Frau des Propheten, berichtete: “Ich ritt auf einem störrischen


Kamel und wendete es ziemlich roh. Der Prophet sagte zu mir:


‘Es ziemt sich, Tiere sanft zu behandeln.’” (Sahih Muslim)


Yahya bin Said berichtete:


“Der Prophet wurde gesehen, wie er das Gesicht seines Pferdes mit seinem


Gewand wischte. Als er gefragt wurde, warum er dies tue, antwortete er:


‘Letzte Nacht wurde ich von Gott dafür gerügt, dass ich mein Pferd


vernachlässigt habe.’” (Muwatta)


Abdullah bin Ja’far erwähnte, dass der Prophet an einigen Kindern


vorbeikam, die mit Pfeilen auf einen Widder schossen; er wies sie zurecht,


indem er sagte:


“Verstümmelt nicht das arme Tier.” (an-Nasai)


Selbst ein flüchtiges Lesen der Worte des Propheten wird gezeigt haben,


welchen strengen Tadel das Schädigen, Missbrauchen oder Entstellen von


Tieren in dieser Welt hat und welche schlimme Strafe im Jenseits; während das


Schützen von Tieren und ihnen gegenüber Gnade und Freundlichkeit zu zeigen,


von Gott belohnt wird und einen Weg zur Vergebung und Sühnung von Sünden


darstellt. Es wird deutlich, dass der Islam den Schmerz und das Leiden, das die


Tiere sowohl körperlich als auch psychisch fühlen und erfahren, erkennt und


wie sie instinktiv bemerken, wenn ihnen Unrecht zugefügt wird.


Bemerkenswert ist, dass der Islam anerkennt, dass Tiere ein Bewusstsein,


natürliche Würde und sogar einzigartige individuelle Eigenschaften (ein Vogel


mit dem Namen „Hummara“, ein Esel mit dem Namen „Uqayr“ usw.) besitzen.


“Und Er hat die Erde für die Geschöpfe bereitet auf ihr


sind Früchte und Palmen mit Fruchthüllen und Korn auf


Halmen und duftende Pflanzen. Welche der Wohltaten


eures Herrn wollt ihr beide da leugnen?” (Quran 55:10-13)


Footnotes:


[1] Die Zerstörung der Kamelstute selbst war nicht der Grund dafür, dass Gott das Volk


zerstört hat. Vielmehr ist die Zerstörung Seines besonderen Zeichens, das Er ihnen gesandt


hatte, ein Symbol ihrer Weigerung, Gott als den Einen, zu Dem sie zurückkehren werden, und


den Tauhied (Eingottglaube) als die Religion, die Er vorgeschrieben hat, anzuerkennen.


Wenn jemand dementsprechend ein Tier ohne gerechtfertigten Grund verletzt, leugnet er


einen der Aspekte, die Gott den Menschen in ihrer Handlungsweise zur Vorschrift gemacht


hat, und das ist die Gnade. Wenn ein Mensch einem Tier (oder der Vegetation) sein Recht


auf Gnade verweigert, dann wird dem Menschen gleichermaßen sein Recht auf Gnade durch


Gott entzogen, und er wird bestraft. Wenn jemand außerdem absichtlich einem Tier, der


Vegetation (oder einer Person) gegenüber Gnade zeigt, dann wird Gott ihn mit Seiner Gnade


belohnen.


(teil 4 von 4): Gottes grüne Erde


“Bei Ihm befinden sich die Schlüssel zum Verborgenen; nur Er


kennt sie. Und Er weiß, was auf dem Lande ist und was im


Meer. Und nicht ein Blatt fällt nieder, ohne daß Er es weiß; und


kein Körnchen ist in der Finsternis der Erde und nichts


Feuchtes und nichts Trockenes, das nicht in einem deutlichen


Buch (verzeichnet) wäre.” (Quran 6:59)


Der Prophet Muhammad, sagte einmal:


“Die Welt ist grün und wunderschön und Gott hat euch zum Wächter


darüber ernannt.”(Sahieh Muslim)


Die Erde grün, produktiv und für Menschen und Tiere nutzbar zu erhalten,


ist nach dem Islam eine außerordentlich edle Sorge. Wir lernen vom


Propheten, dass:


“Es gibt keinen von den Gläubigen, der einen Baum pflanzt oder ein Korn


sät, von dem dann ein Vogel oder eine Person oder ein Tier isst, ohne dass


es für ihn als wohltätiges Geschenk betrachtet wird (für das er Gottes


Zufriedenheit und Belohnung erwarten darf).” (Sahieh Al-Bukhari)


Das Pflanzen von Vegetation ist so eine wertvolle Tat aus der Sicht Gottes,


dass es sogar als letzte Tat einer Person auf der Erde empfohlen wird. Der


Prophet sagte:


“Selbst wenn der Tag des Gerichts (über euch) kommt, wenn einer von


euch einen Palmensprössling in der Hand hält, soll er ihn pflanzen.”


(Ahmad)


Über die Frage des Anrechts auf Kraut und die anderen Ressourcen, die für


das Überleben und Wohlergehen der Menschheit lebenswichtig sind, sagte der


Prophet:


“Die Menschen in drei Dingen Partner: Wasser, Kraut und (Brennstoff


für) Feuer.” (ibn Maajah)


Im Islam steht fest, wenn die lebenswichtigen Ressourcen auf der Erde


nicht gerecht aufgeteilt werden, werden die Gesellschaften geteilt in solche die


haben und solche die nicht haben. Daher werden jene Muslime, die dafür


zuständig sind, Vorräte zu kontrollieren, aufgefordert, ihren Mitteln


entsprechend einerseits wohltätig und mitfühlend den weniger glücklichen


gegenüber zu sein und andererseits werden sie für das Horten und die


Verschwendung getadelt. Auf jeden Fall sichern die verpflichtende, islamische


Einrichtung der Zakah (Almosen für Arme), das Verbot von Riba (Zinsen


jeglicher Art) und das ethische Wirtschaftssystem des Islam im allgemeinen,


dass die Kluft zwischen Reichen und Armen nicht unüberwindbar oder


zumindest äußerst durchlässig wird.


“Und Er ist es, Der Gärten wachsen läßt, mit und ohne


Pfahlwerk, und die Dattelpalme und die Getreidefelder, deren


Früchte von verschiedener Art sind, und Oliven und


Granatapfel (Bäume), einander ähnlich und unähnlich. Esset


von ihren Früchten, wenn sie Früchte tragen, doch gebet davon


am Tage der Ernte (dem Armen Zakah) seinen Anteil, seid


(dabei aber) nicht verschwenderisch! Wahrlich, Er liebt


diejenigen nicht, die nicht maßhalten.” (Quran 6:141)


Die Veranlassung nachhaltiger Entwicklung – die Fähigkeit der


gegenwärtigen Generation sich zu entwickeln, ohne den Bedarf kommender


Generationen zu beeinträchtigen – steht in vollkommendem Einklang mit den


Lehren des Islam. Heutzutage konsumieren 25% der Weltbevölkerung über


75% der Weltressourcen. Das ist Unterschlagung, Missbrauch und


übermäßiger Gebrauch der Weltressourcen, die zu einem unhaltbaren


Verbrauch der Ressourcen führen. Was jene angeht, die für derartigen


Missbrauch verantwortlich sind, sie werden im Jenseits eine schlimme


Quittung dafür erhalten, wie der Prophet in seiner Aussage andeutet:


“(Von den)... drei Sorten von Menschen, mit denen Gott am Tag der


Wiedererweckung weder Worte austauschen, noch sie ansehen wird… ist


derjenige, der Zugang zu Wasser hat, es aber anderen vorenthält. Gott


wird zu ihm sagen: ´Heute werde Ich dir Meine Gnade vorenthalten, so


wie du anderen das vorenthalten hast, was du nicht erschaffen hast.´”


(Sahieh Al-Bukhari)


“Und Er ist es, Der euch zu Nachfolgern auf der Erde machte


und die einen von euch über die anderen um Rangstufen


erhöhte, um euch durch das zu prüfen, was Er euch gegeben


hat. Wahrlich, dein Herr ist schnell im Strafen; und wahrlich,


Er ist Allvergebend, Barmherzig.” (Quran 6:165)


Tatsächlich sind der beschleunigte Verlust der Artenvielfalt, die Zerstörung


natürlicher Lebensräume, die Verschmutzung und Zerstörung von


Ökosystemen, nicht zu reden von der weitläufigen Unterdrückung, unter


derviele Bewohner der Welt leiden, offenkundige Zeichen für die


Verdorbenheit und Niederträchtigkeit auf der Erde.


“Wären nur unter den Geschlechtern vor euch Leute von


Verstand gewesen, die der Verderbtheit auf Erden hätten


entgegensteuern können - ausgenommen die wenigen, die Wir


aus ihrer Zahl erretteten.” (Quran 11:116)


Wenn der Mensch versäumt, seine Pflichten und seine Verantwortung dem


Einem (Gott) gegenüber, der großartiger ist als er, zu erfüllen, wie kann man


dann von ihm erwarten, dass er denen gegenüber pflicht- und


verantwortungsbewusst ist, die er für geringer als sich selbst hält? Wenn er


dem Schöpfer gegenüber undankbar ist, wie kann der Mensch dann seinem


Mitmenschen Dankbarkeit zeigen – ganz zu schweigen von den dummen


Tieren? Wenn der Mensch sich wenig um das Gleichgewicht seiner guten


Taten vor Seinem Herrn kümmert, warum kann man dann erwarten, dass er


sich um das Gleichgewicht in der Welt um ihn herum kümmert?


“Siehe, er (der Frevler) dachte, daß er nie davon abkommen


(und zu Gott zurückkehren) würde. Wahrlich, sein Herr hat ihn


wohl durchschaut.” (Quran 84:14-5)


Daher sollte sich die ganze Menschheit in acht nehmen! Denn eines ist


sicher: wir ernten, was wir gesät haben. Alles, was wir im Leben tun, wird uns


nach unserem Tod wieder begegnen; wir, die menschlichen Wesen, denen die


ganze Erde und ihre Geschöpfe aus einem gerechten Grund unterworfen sind.


Diese Tatsache allein sollte uns an die Verantwortung erinnern, bei unserer


Vorbereitung auf einen schicksalhaften Tag, den Tag des Gerichts.


„Wenn die Erde in aller Heftigkeit erbebt und wenn die


Erde ihre Lasten herausgibt und wenn der Mensch sagt:


"Was ist mit ihr?" An jenem Tage wird sie ihre


Geschichten erzählen!” (Quran 99:1-4)



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